Chinesische Polizei
durchsucht gezielt
Häuser und Wohnungen
Quelle: Tibet Times
Berlin, 19.07.2022. Die chinesische Polizei hat eine junge Tibeterin verhaftet, weil sie ein Foto des Dalai Lama besaß. Die Verhaftung der 20-jährigen Youdon (Foto) sei am 11. Juli in der Stadt Tsarang (auch Tsaring) in der Präfektur Nagchu erfolgt, wie „Radio Free Asia“ (RFA) und die Webseite der tibetischen Exilregierung in Dharamsala übereinstimmend berichten. Bereits am 23. Juni hatte die Polizei Youdons ältere Schwester Zumkar festgenommen, nachdem bei einer Durchsuchung ein Foto des Dalai Lama auf ihrem Hausaltar vorgefunden worden war. Offenbar werfen die Behörden Youdon vor, ihrer Schwester bei der Aufbewahrung des Porträts geholfen zu haben. Die beiden Schwestern werden vermutlich in einem Haftzentrum in Lhasa festgehalten. Weitere Einzelheiten sind derzeit nicht bekannt.
Schon Wochen vor dem 87. Geburtstag des Dalai Lama am 6. Juli hatten die chinesischen Behörden ihre Kampagne gegen das geistliche Oberhaupt der Tibeter verschärft. Mit Hausdurchsuchungen und Personenkontrollen fahndeten sie nach Fotografien und Texten des Dalai Lama. Tibeter hätten an Versammlungen teilnehmen müssen, auf denen sie davor gewarnt worden seien, Fotos jeglicher Art zu teilen. Auch habe man sie darauf hingewiesen, dass ihre Handys auf verbotene Inhalte überprüft würden. Allen Restriktionen und der massiven Online-Überwachung zum Trotz hätten dennoch viele Tibeter den Geburtstag des Dalai Lama mit Räucherwerk und Picknicks gefeiert, so RFA unter Berufung auf Quellen in Tibet. Und ungeachtet der verschärften Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr hätten auch Tibeter innerhalb Tibets zu diesem Anlass Essays und Artikel zum Lob des Dalai Lama geschrieben, die „weithin gelesen und in den sozialen Medien geteilt“ worden seien.