Appell an Außenministerin
Annalena Baerbock und
Minister der G20-Staaten

 

Foto: Estonian Foreign Ministry-CC-BY-2.0

Berlin, 01.03.2023. Die chinesischen Zwangsinternate in Tibet und Pekings immer bedrohlichere Politik der erzwungenen Assimilierung sollen auf der Weltbühne thematisiert werden. Zu diesem Zweck appelliert die International Campaign for Tibet (ICT) an die Außenminister der G20-Staaten, sich für den Erhalt von Tibets Kultur einzusetzen. Zum derzeit in Indien stattfindenden Außenministertreffen hat ICT gemeinsam mit weiteren Tibet-Organisationen einen Offenen Brief verfasst, der sich insbesondere für die Abschaffung von Chinas Zwangsinternaten in Tibet einsetzt.

Adressiert ist das Schreiben an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre G20-Kollegen. Die Außenminister werden darin zu „entschlossenen gemeinsamen Maßnahmen gegen die unerbittliche Kolonialisierung Tibets durch die chinesische Regierung“ aufgefordert. Peking versuche nichts Geringeres als „die besondere Identität der Tibeter zu beseitigen“.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 sollten „diesen Angriff auf die tibetische Identität“ in ihren Gesprächen mit Vertretern Pekings ansprechen, so der Appell. Außerdem sollten sie eine gemeinsame Erklärung veröffentlichen. Darin solle China aufgefordert werden, „das Internats- und Vorschulsystem in Tibet zu stoppen“ und sich für die Förderung und Erhaltung der tibetischen Sprache einzusetzen. In der Erklärung sollten die Versuche Chinas verurteilt werden, die Identität der Tibeter, ihrer Sprache, Kultur, Geschichte und Lebensweise zu zerstören.

Konkret angesprochen wird das chinesische System von Zwangsinternaten Tibet, in denen „fast eine Million tibetischer Kinder untergebracht“ sind. In dem Schreiben heißt es weiter: „Das bedeutet, dass drei von vier tibetischen Schülern zwischen 6 und 18 Jahren von ihren Eltern und Gemeinschaften getrennt sind und unter staatlicher Kontrolle leben. Darüber hinaus werden schätzungsweise mindestens 100.000 bis 150.000 Vier- und Fünfjährige in ländlichen Gebieten gezwungen, Vorschulen mit Internat zu besuchen, wo sie mindestens fünf Nächte pro Woche fernab von der Obhut und dem Schutz ihrer Eltern schlafen müssen.“

Der Offene Brief der Tibet-Organisationen zitiert die vor Kurzem veröffentlichte Erklärung einer Gruppe von UN-Menschenrechtsexperten zu diesem Thema. Darin bringen sie ihre Besorgnis über das Internatssystem für tibetische Kinder zum Ausdruck, „das wie ein obligatorisches, groß angelegtes Programm zu wirken scheint, das darauf abzielt, die Tibeter an die Han-Mehrheitskultur zu assimilieren, was im Widerspruch zu internationalen Menschenrechtsstandards steht.“

Gleichfalls zitiert wird die Anhörung Chinas im UN-Sozialausschuss (CESCR) in Genf von Mitte Februar. Auch dort wurden die Zwangsinternate für tibetische Kinder thematisiert. Pekings Politik habe dazu geführt, dass die tibetische Sprache in Schulen in ganz Tibet durch die chinesische Sprache ersetzt wurde, auch in Kindergärten, in denen „tibetische Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren in Internate geschickt werden, in denen ihnen der Zugang zu ihrer Sprache und ihrer Kultur vollständig verwehrt wird“.

Das Schreiben endet mit einem Appell an die eigenen Interessen der in Delhi versammelten Staaten. Ein gemeinsames Vorgehen biete den beteiligten Regierungen auch einen größeren Schutz vor Chinas Versuchen, seinen autoritären Einfluss auf ihre eigenen Demokratien auszuüben.

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