Selbst in Klöstern soll
nur noch Chinesisch
gesprochen werden
Foto: Tom Thai-CC-BY-2.0
Tibetische Gelehrte zur Teilnahme gezwungen?
Mehr als 500 religiöse Persönlichkeiten und Studenten tibetischer und chinesischer buddhistischer Universitäten sowie anderer Bildungseinrichtungen hätten an der Konferenz teilgenommen. Darunter seien allein 300 Studenten der Tso-Ngon-Universität gewesen. Noch sei unklar, ob auch die zahlreichen klassischen buddhistischen Schriften ins Chinesische übertragen werden sollten, von denen viele vor Jahrhunderten aus dem Sanskrit ins Tibetische übersetzt wurden. In Fachkreisen geht man davon aus, dass die chinesische Sprache gar nicht in der Lage sei, „die gesamte Bandbreite der buddhistischen Lehre zu vermitteln“, wie Geshe Lhakdor, Direktor der Bibliothek für tibetische Werke und Archive im indischen Dharamsala, formuliert. Er gehe davon aus, dass die tibetischen Gelehrten und Forscher, die an dem Treffen teilgenommen haben, dazu gezwungen worden seien.
«Doppelter Angriff auf Tibets Sprache und Religion»
Aus Sicht der International Campaign for Tibet sind die Resultate der Konferenz in höchstem Maße besorgniserregend. ICT-Geschäftsführer Kai Müller sieht in ihnen einen „doppelten Angriff auf Tibets Sprache und Religion“. Sollten die Pläne der Behörden so umgesetzt werden, wäre dies eine massive Verletzung der Religionsfreiheit sowie der sprachlichen Rechte der Menschen in Tibet.