Peking soll auch wieder
mit dem Dalai Lama
verhandeln
Foto: Tenzin Choejor
Berlin, 10.10.2023. In einer einstimmig angenommenen Erklärung fordert die Europäische Buddhistische Union (EBU) die chinesische Regierung auf, sich nicht in tibetisch-buddhistische Angelegenheiten einzumischen. Dies gelte insbesondere für die Anerkennung der Reinkarnation hoher Lamas, einschließlich des Dalai Lama, sagt der Dachverband europäischer Buddhisten. Die EBU fordert die internationale Gemeinschaft außerdem auf, keinen von der chinesischen Regierung ernannten Lama anzuerkennen.
Darüber hinaus solle Peking davon absehen, „tibetisch-buddhistische Klöster und buddhistische Statuen zu demontieren“. In der Erklärung heißt es weiter: „Wir fordern die chinesische Regierung auf, die Verhandlungen mit dem Dalai Lama wieder aufzunehmen, um friedliche Lösungen zu finden, die den gemeinsamen Interessen sowohl des tibetischen und des chinesischen Volkes dienen.“
Die Erklärung des Rats der Europäischen Buddhistischen Union wurde anlässlich der Jahreshauptversammlung am 24. September 2023 in Brüssel verabschiedet. Der 1975 gegründeten EBU gehören derzeit rund 50 Mitgliedsorganisationen aus 16 Staaten an, gemäß ihrem Statut ist die Organisation offen für Buddhisten aller Schulen und Traditionen.
Dass die EBU sich angesichts der Lage des tibetischen Buddhismus so klar positioniert hat, unterstreicht, wie groß die Sorgen sind, die man sich bei dem Verband um dessen Anhänger, insbesondere um die Glaubensbrüder und -schwestern in Tibet, macht.