Einfluss des tibetischen
Buddhismus soll
eingedämmt werden

 

Quelle: Larung Gar Web Service

Berlin, 27.01.2022. Die Kommunistische Partei Chinas versucht bereits seit mehreren Jahren, das Aufblühen der tibetischen Tradition des Buddhismus in China und in der chinesischen Diaspora einzudämmen. Die International Campaign for Tibet hat aus zuverlässigen Quellen erfahren, dass die Partei nun vorschreibt, der tibetische Buddhismus solle auf Tibet beschränkt werden. Zugleich dürfe der chinesische Buddhismus sich nur in China ausbreiten. Han-chinesische Buddhisten, die den tibetischen Buddhismus praktizieren, werden aufgefordert, entweder zum chinesischen Buddhismus zu konvertieren oder zu einem Leben als Laien zurückzukehren. In Mitte 2019 herausgegebenen Parteianordnungen wird ausdrücklich dazu aufgerufen, die Verbreitung des tibetischen Buddhismus auf dem chinesischen Festland einzudämmen.

Chinesen mussten Larung Gar verlassen

Zu diesem Zweck haben die chinesischen Behörden beispielsweise die einstmals wachsende Zahl von Han-Chinesen an der renommierten buddhistischen Akademie Larung Gar im osttibetischen Bezirk Serthar deutlich reduziert. Mittlerweile studiert dort nur noch eine verschwindend geringe Zahl chinesischer Buddhisten. So haben die Behörden von den chinesischen Praktizierenden verlangt, in ihre Heimatstädte in China zurückzukehren. Dort angekommen, müssen sie ihre Ankunft bei der örtlichen Polizeistation melden und registrieren lassen. Um zu verhindern, dass sie nach Larung Gar zurückkehren, müssen sie sich außerdem regelmäßig bei ihrer örtlichen Polizeistation melden.

Verstärkte Sicherheitskontrollen entlang der Landroute nach Larung Gar sorgen außerdem dafür, dass sie nicht zur Akademie zurückkehren können. Es wurden nächtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sogar die Trekkingrouten durch die Berge zur Akademie sind rund um die Uhr mit Sicherheitspersonal besetzt. Eine weitere Maßnahme besteht darin, dass die in der Akademie stationierte Polizei und der Verwaltungsausschuss in regelmäßigen Abständen die Wohnhütten der Mönche durchsuchen, um die Praktizierenden aufzuspüren, denen es trotz aller Widrigkeiten gelungen ist, nach Larung Gar zurückzukehren.

Online-Gruppen aufgelöst, Online Übertragungen aus Tibet unterbunden

In den letzten Jahren waren in China Hunderte, wenn nicht Tausende von lokalen Gesellschaften und kleinen Gruppen von Han-chinesischen Praktizierenden des tibetischen Buddhismus entstanden. Vor allem in städtischen Regionen fanden sie sich zusammen, um systematisch ihr Wissen über den tibetischen Buddhismus zu studieren und sich auszutauschen. Mittlerweile wurden diese Gesellschaften und Gruppen verboten. Die Hauptakteure der Studiengruppen wurden routinemäßig per Video verhört und dazu gezwungen, den Behörden schriftlich ihre Loyalität zu versichern, einige wurden sogar dazu gezwungen, Polizeispitzel zu werden.

Bis vor einigen Monaten hatten chinesische Buddhisten zumindest über das Internet Zugang zu ihren tibetisch-buddhistischen Lehrern. Die Online-Unterweisungen von Larung Gar waren bei chinesischen buddhistischen Praktizierenden sehr erfolgreich. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Verwaltung von religiösen Informationsdiensten im Internet am 1. März 2022 dürfte dieser Zugang jedoch höchstwahrscheinlich erheblich eingeschränkt oder sogar dauerhaft verweigert werden. Tatsächlich haben die Behörden die Webcasts der Akademie Larung Gar bereits im November 2021 eingestellt.

 

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