In Haft gefoltert und
zu Schwerarbeit
gezwungen
Quelle: Tibet Times
Berlin, 19. August 2020. Schwer krank wurde eine Tibeterin am 15. August nach voller Verbüßung ihrer Gefängnisstrafe aus chinesischer Haft entlassen. Im Gefängnis sei sie gefoltert und zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen worden. Da sie in Haft keine medizinische Behandlung erfahren habe, seien Dolkars Gliedmaßen nun verkrüppelt und die Tibeterin bewegungsunfähig. Dies berichtete „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf tibetische Quellen.
Dolkar war im Mai 2019 von einem chinesischen Gericht zu 15 Monaten Haft verurteilt worden, weil sie Informationen über die Protestaktion ihres Neffen Wangchen an Kontakte außerhalb ihrer Heimatregion, dem osttibetischen Landkreis Sershul, weitergegeben hatte. Wangchen hatte öffentlich für den vor mehr als zwanzig Jahren „verschwundenen“ 11. Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima gebetet und „Freiheit für den Panchen Lama!“ gerufen, wofür er zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Die Festnahme von Wangchen und seiner Tante Dolkar war am 29. April erfolgt.
Unmittelbar nach ihrer Haftentlassung habe Dolkar das örtliche Krankenhaus aufgesucht, so die Quelle von RFA: „Während sie im Gefängnis war, wurde sie gefoltert und gezwungen, Steine zu heben und andere harte Arbeit zu verrichten, und ihr Körper ist voller blauer Flecken. Da sie nicht rechtzeitig behandelt werden konnte, sind ihre Gliedmaßen verkrüppelt und sie ist jetzt bewegungsunfähig.“ Der Quelle zufolge werde Dolkar nun zu Hause behandelt.