Pressemitteilung: Tibeter trotzen Behörden und feiern Neujahrsfest nach tibetischem Kalender / Angespannte Lage in Lhasa / Neuer ICT-Bericht: Tibet für Touristen gesperrt

Berlin, 9. März 2011. Einem neuen Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) zufolge haben in diesem Jahr zahlreiche Tibeter dem Druck der chinesischen Behörden getrotzt und ihr tibetisches Neujahrsfest (Losar) entsprechend dem tibetischen Kalender gefeiert. Teilweise setzten sie sich damit über offizielle Vorgaben hinweg, ihre Feier um vier Wochen auf den Zeitpunkt des chinesischen Neujahrs vorzuziehen. In anderen Teilen Tibets, in denen das tibetische und das chinesische Neujahrsfest seit jeher auf den gleichen Tag fallen, verlegten die Tibeter ihre Hauptfeier um vier Wochen nach hinten. So ignorierten zum Beispiel viele Tibeter in der Region Ngaba in der Provinz Sichuan die Neujahrsfeierlichkeiten im Februar.

Zur selben Zeit war die Sicherheitslage in Lhasa erneut sehr angespannt, so der ICT-Bericht. Zum aus Sicht der chinesischen Sicherheitsbehörden kritischen Neujahrsfest kam in diesem Jahr noch die zeitliche Nähe zum Jahrestag des tibetischen Volksaufstands am 10. März 1959 hinzu. Aus diesem Grund war, einer tibetischen Quelle zufolge, allen tibetischen Regierungs- und Verwaltungsangestellten in Lhasa der Besuch von Klöstern zu Losar untersagt worden. Im besonderen Fokus der chinesischen Sicherheitsbehörden steht offenbar der Jokhang-Tempel in der Innenstadt Lhasas. Ausgerechnet dessen Umgebung war indes von den anonymen Initiatoren der „Jasmin-Spaziergänge“ im Internet als Treffpunkt angegeben worden. Aufgrund der starken Einschränkungen für eine unabhängige Berichterstattung aus Tibet ist es unklar, ob es am vergangenen Sonntag in Lhasa zu Protestaktionen in Anlehnung an die arabische Demokratiebewegung gekommen ist bzw. wie viele Menschen sich daran beteiligt haben.

Doch nicht nur die Arbeit unabhängiger Journalisten ist in Tibet gegenwärtig fast unmöglich, auch Touristen unterliegen starken Beschränkungen. So ist es nach ICT vorliegenden Informationen derzeit praktisch unmöglich, als ausländischer Tourist nach Tibet zu gelangen. Offenbar sind die Reisebüros von den Behörden angewiesen, die notwendigen Anträge für Tibetreisen so zu „bearbeiten“, dass sich zum Jahrestag des tibetischen Volksaufstands am 10. März keine ausländischen Beobachter in der Region aufhalten. Den vollständigen ICT-Bericht mit dem Titel „Resurgence of Tibetan New Year celebrations despite March 10 security build-up“ können Sie in englischer Sprache hier herunterladen.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Katmandu, Nepal.

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