Pressemitteilung: Bundesregierung soll sich für tibetische Umweltaktivisten einsetzen – „Zivilgesellschaftliches Engagement darf nicht ins Gefängnis führen“

Berlin, 15. Juli 2010. Aus Anlass der China-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert die International Campaign for Tibet (ICT) die Freilassung von drei tibetischen Umweltaktivisten, die vor kurzem trotz ihres vorbildlichen und vielfach gewürdigten zivilgesellschaftlichen Engagements zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden sind. Für ICT-Geschäftsführer Kai Müller sind die Fälle der drei Brüder Karma Samdrup, Rinchen Samdrup und Chime Namgyal symptomatisch für den Umgang der chinesischen Behörden mit Tibetern, die sich eigenständig engagieren. „Wenn selbst ein im Kern nicht politischer Einsatz für den Umweltschutz zu ‚Umerziehung durch Arbeit’ oder zu drakonischen Haftstrafen führt, dann ist das eine neue Qualität der Repression in Tibet“, so Kai Müller. Nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation haben sich Karma Samdrup, Rinchen Samdrup und Chime Namgyal keines Vergehens schuldig gemacht und müssen unverzüglich freigelassen werden.

Gerade das Umweltengagement von Karma und Rinchen Samdrup sowie von Chime Namgyal sei überdies im besten Interesse Chinas. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Umweltschutz ist einer der Schwerpunkte der deutschen Zusammenarbeit mit China. Die Arbeit der drei Tibeter im Umweltbereich ist ein leuchtendes Vorbild, und es kann nicht sein, dass zivilgesellschaftliches Engagement zum Schutz der Umwelt ins Gefängnis führt. Die Bundesregierung muss sich für Karma Samdrup, Rinchen Samdrup und Chime Namgyal einsetzen.“

Die Fälle der drei Brüder hatten zuletzt für weltweites Aufsehen gesorgt. Karma Samdrup war am 24. Juni wegen angeblichen Grabraubes zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, Rinchen Samdrup erhielt am 3. Juli eine fünfjährige Haftstrafe wegen „Anstiftung zur Spaltung des Landes“ und Chime Namgyal verbüßt derzeit eine 21-monatige „Umerziehung durch Arbeit“. Nach Überzeugung der ICT sind die Begründungen vorgeschoben. Der tatsächliche Grund dürfte darin liegen, dass die Brüder die Beteiligung der örtlichen Behörden an Wilderei kritisiert hatten. Berichten zufolge ist es zu Folter und Misshandlung in Haft gekommen.

Karma Samdrup, Rinchen Samdrup und Chime Namgyal sind Gründer und Mitglieder der bekannten Umweltschutzorganisation „Three Rivers Environmental Protection Group“, die für ihre Arbeit von der „Ford Motor Company Conservation and Protection Grants China“ ausgezeichnet worden ist und von der „One Foundation“, der Organisation des bekannten chinesischen Schauspielers Jet Li, gefördert wurde. Mehrfach war ihr Engagement auch von den staatlichen Medien gewürdigt worden.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

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