«Schmiede die Seele
Chinas und begib Dich
auf eine neue Reise!»

 

Quelle: xzsnw.com

Mit immer neuen Methoden versuchen die chinesischen Machthaber, junge Tibeter in linientreue Chinesen umzuformen. Ihr zentraler Ansatzpunkt ist dabei die Sprache. Zum einen arbeitet die kommunistische Führung mithilfe ihrer Zwangsinternate für tibetische Schüler aktiv daran, die Kinder vom systematischen Erlernen ihrer Muttersprache abzubringen. Dies geht teilweise bereits so weit, dass es den Schülern verboten ist, sich untereinander oder mit ihren Lehrern auf Tibetisch zu unterhalten.

Auf der anderen Seite unternimmt die KP große Anstrengungen, jungen Tibetern stattdessen das Chinesische schmackhaft zu machen. Die chinesische Führung will auf diese Weise die Verbindung der Jugend zur traditionellen tibetischen Kultur und Sprache zerstören. Diese soll ersetzt werden durch das Chinesische und eine der Kommunistischen Partei genehme Interpretation der chinesischen Kultur. Ein gutes Beispiel für dieses Vorgehen war vor Kurzem im südtibetischen Lhoka zu besichtigen.

Unter dem Motto „Schmiede die Seele Chinas und begib Dich auf eine neue Reise!“ veranstaltete die chinesische Verwaltung dort einen Redewettbewerb, über den die Staatsmedien breit berichteten. Erklärtes Ziel der Propagandaveranstaltung sei es gewesen, jungen Tibetern «chinesisches Nationalbewusstsein» einzuflößen.

„Unbeirrbar auf die Partei hören, die Partei fühlen und der Partei folgen“

„Klare Liebe, nur für China“ lautete eines der Stichworte des zweitägigen Redewettbewerbs. KP-Funktionäre sparten bei ihren Ansprachen nicht mit starken Worten. Ziel sei „die große Verjüngung der chinesischen Nation“. Die jungen Menschen sollten dafür stets „unbeirrbar auf die Partei hören, die Partei fühlen und der Partei folgen“. Sie sollten danach streben, „die Hauptkraft beim umfassenden Aufbau einer neuen sozialistischen Modernisierung“ zu werden.

Siegerin in der Gruppe der Grundschüler sei laut einem weiteren Bericht eine gewisse Tenzin Yangzhen gewesen. Das Mädchen habe sich anschließend folgendermaßen geäußert: „Stellvertretend für viele junge Pioniere hier zu stehen und zu sprechen, ist eine große Ehre für mich. Als Jugendliche der neuen Ära bin ich noch stolzer darauf, in diesem riesigen Land China zu leben, und ich werde meine Stimme nutzen, um mehr Kindern die Geschichte der nationalen Einheit zu erzählen.“

Insgesamt hätten 66 junge Menschen in fünf Gruppen an der Propagandaveranstaltung teilgenommen, viele von ihnen in traditioneller tibetischer Tracht. Über die Beweggründe für ihre Teilnahme kann ebenso nur spekuliert werden wie über die Frage, wie viele von ihnen Tibeter waren. Ohne Zweifel aber verfügt ein diktatorisches Regime wie das der chinesischen KP über viele Möglichkeiten, Menschen in seinem Sinne unter Druck zu setzen.

«Sinisierung» unter dem Vorwand der Familienbildung

Die chinesischen Staatsmedien berichteten kürzlich über ein weiteres Beispiel für den Versuch der kommunistischen Machthaber, die ideologische Durchdringung der tibetischen Gesellschaft voranzutreiben. So vermeldete die von der KP kontrollierte Frauenvereinigung der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR), sie habe in den vergangenen eineinhalb Jahren mittels Online-Kursen zur „Familienbildung“ fast 50.000 Haushalte erreicht.

Die TAR ist die von Peking willkürlich definierte Gebietseinheit auf etwa der Hälfte der Landesfläche Tibets. Der Rest des Landes wurde von den kommunistischen Machthabern zwangsweise den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan zugeschlagen.

Stets im Dienst der Kommunistischen Partei: Gruppenfoto zum Abschluss eines Seminars der Frauenvereinigung der sogenannten Autonomen Region Tibet. (Quelle: xzdw.gov.cn)

Einige der auch als „Mikro-Klassenzimmer“ bezeichneten Kurse verraten ihre „Sinisierungs“-Absicht bereits im Titel, wie etwa jener, in dem es um die „nationale Einheit in der Familie“ gehen soll. Doch auch bei den etwas harmloser klingenden Veranstaltungen, die sich etwa um die psychische Gesundheit von Grundschülern und Jugendlichen zu sorgen vorgeben, ist von einer klaren ideologischen Ausrichtung im Sinne der Partei auszugehen.

Schließlich ist die tibetische Frauenvereinigung stets darum bemüht, die „Umsetzung von Xi Jinpings Gedanken zum Sozialismus mit chinesischen Merkmalen“ zu befördern. Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass es in Tibet – wie auch im gesamten Herrschaftsbereich der chinesischen KP – keine von der Partei unabhängige gesellschaftliche Kraft geben soll. Alle staatliche oder vom Staat erlaubte öffentliche Tätigkeit muss letztlich den Zielen der kommunistischen Machthaber dienen.

Die International Campaign for Tibet fordert Regierungen und internationale Organisationen auf, sich für die kulturellen Rechte der Tibeter einzusetzen.

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