Berlin, 21.10.2022. Die International Campaign for Tibet (ICT) ist in großer Sorge angesichts der Verurteilung sechs tibetischer Schriftsteller und ehemaliger politischer Gefangener durch die chinesischen Behörden. Die sechs Tibeter wurden im September in der osttibetischen Präfektur Kardze (chin. Ganzi, Provinz Sichuan) wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ und „Anstiftung zum Separatismus“ zu Haftstrafen von vier bis 14 Jahren verurteilt. Nach Aussagen von Exiltibetern waren sie zuvor nach ihrer Verhaftung ein bis zwei Jahre lang ohne Kontakt zur Außenwelt an unbekannten Orten festgehalten worden. Einzelheiten zu den inhaftierten Tibeter können einem aktuellen englischsprachigen Bericht der International Campaign for Tibet entnommen werden.

„Wir fordern die sofortige Freilassung von Samdup, Pema Rinchen, Ghangkye Drubpa Kyab, Seynam, Gangbu Yudrum und Tsering Dolma. Sie haben offensichtlich nichts weiter getan als offen und friedlich ihre Meinung zu äußern. Die internationale Gemeinschaft darf auf keinen Fall ihre Verurteilung hinnehmen und sollte sich bei der chinesischen Regierung für die zu Unrecht inhaftierten Tibeter einsetzen. Sie müssen bei Bedarf angemessen medizinisch versorgt werden und Zugang zu einem Rechtsbeistand erhalten. Willkürliche Inhaftierung ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für das Recht auf freie Meinungsäußerung in Tibet“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Nach Einschätzung von ICT offenbaren die aktuellen Fälle erneut ein besorgniserregendes Repressionsmuster der chinesischen Behörden in Tibet, bei dem vor allem immer wieder tibetische Intellektuelle und Schriftsteller „verschwinden“ oder von den chinesischen Behörden aufgrund ihrer freien Meinungsäußerung festgenommen und verurteilt werden. So hatte sich die UNO-Arbeitsgruppe gegen „Verschwindenlassen“ in ihrem Bericht an den UNO-Menschenrechtsrat im September 2022 alarmiert gezeigt angesichts eines „wachsenden Trends repressiver Maßnahmen, einschließlich Anschuldigungen über Festnahmen, Einzelhaft und ‚Verschwindenlassen‘ von Autoren, Musikern oder Lehrern“ in Tibet.

Zuletzt hatte vor allem die willkürliche Verhaftung des tibetischen Gelehrten Go Sherab Gyatso international Aufmerksamkeit erregt, als UN-Sonderberichterstatter und Menschenrechtsexperten öffentlich in einem Schreiben an die chinesische Regierung ihre Sorge über den Verbleib des 46-jährigen Mönches geäußert hatten.

Pressekontakt:

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International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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