Berlin, 21.09.2021. Immer wieder werden Tibeter willkürlich verhaftet und an unbekannten Orten festgehalten. Darauf wies die International Campaign for Tibet (ICT) auch in der heutigen Sitzung des UNO-Menschenrechtsrates hin. „Das Verschwindenlassen von Tibetern ist Teil eines Repressionsmusters zur Unterdrückung abweichender Meinungen und unabhängigen Denkens“, erklärte ICT-Geschäftsführer Kai Müller im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights gegenüber den UNO-Arbeitsgruppen gegen Verschwindenlassen und willkürliche Inhaftierungen.
Der ICT-Geschäftsführer begrüßte noch einmal die jüngste Mitteilung von vier unabhängigen Menschenrechtsgremien der Vereinten Nationen an die chinesische Regierung, in der die Fälle der verschwundenen und willkürlich verhafteten Tibeter Rinchen Tsultrim und Go Sherab Gyatso angesprochen wurden. Ebenso wies Kai Müller erneut auf den Fall des 1995 von der chinesischen Regierung entführten Panchen Lama Ghedun Choekyi Nyima hin und forderte alle Regierungen auf, diese Fälle bilateral mit der chinesischen Regierung zur Sprache zu bringen sowie öffentlich ein Ende des Verschwindenlassens von Tibetern, Uiguren, chinesischen Menschenrechtsverteidigern und anderen zu fordern.
Seit ihrem letzten Besuch in China 1997 bemüht sich die UNO-Arbeitsgruppe gegen willkürliche Inhaftierungen vergeblich um die Einreise unabhängiger Berichterstatter. In diesem Zusammenhang forderte ICT nachdrücklich die Freilassung des zu lebenslanger Haft verurteilten Tibeters Dorjee Tashi, dessen Zeugenaussage zur von ihm in Untersuchungshaft erlittenen schweren Folter erst vor kurzem bekannt wurde.
Bereits gestern hatte sich ICT mit einer weiteren Erklärung an den UNO-Menschenrechtsrat gewandt. Gegenüber dem UN-Sonderberichterstatter für Entwicklung forderte ICT angesichts der Zwangsumsiedlung von mindestens 1,8 Millionen Nomaden und der wichtigen Rolle des Hochlands von Tibet für die Wasserversorgung von mindestens 1,4 Milliarden Menschen in ganz Asien einen menschenrechtsbasierten Klimaschutz in Tibet.
Am 24. September 2021 wendet sich ICT im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights ebenfalls mit einer Erklärung an den UNO-Menschenrechtsrat, um noch einmal auf die verheerenden Auswirkungen der durch die chinesische Regierung vorangetriebenen Sinisierungs-Politik auf die tibetische Kultur und die Menschenrechtslage in Tibet hinzuweisen.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.