Berlin, 30.09.2022. Die International Campaign for Tibet (ICT) ist zutiefst besorgt angesichts mehrerer Selbstmorde von Tibetern, die offenbar aufgrund unmenschlicher COVID-Beschränkungen durch die chinesischen Behörden geschehen sind. Der Bürgermeister Lhasas hatte zwar zuletzt gegenüber der tibetischen Bevölkerung Fehler im Umgang mit der Covid-Krise eingestanden, doch die Behörden hatten dennoch seitdem keinerlei Maßnahmen für eine Verbesserung der Situation ergriffen. Innerhalb von zwei Tagen nahmen sich allein in Lhasa und in Vororten der Stadt mindestens fünf Menschen das Leben.

„Wir fordern die chinesische Regierung dringend auf, von weiteren repressiven Maßnahmen Abstand zu nehmen und zu den offenbar dadurch ausgelösten Selbstmorden von Tibetern Stellung zu nehmen. Die tibetische Bevölkerung muss die Möglichkeit erhalten, ihre berechtigte Kritik zum Ausdruck zu bringen. Das harte und rücksichtslose Vorgehen des chinesischen Staates im Rahmen der COVID-Krise in Tibet und anderswo offenbart die unmenschlichen Konsequenzen, die entstehen, wenn ein autoritärer Polizeistaat Zensur und soziale Kontrolle über das Wohlergehen der Menschen stellt. Die starre Null-COVID-Politik der Kommunistischen Partei hat sowohl den Tibetern als auch den Menschen in China ernsthaften Schaden zugefügt“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Eine genauere Untersuchung der fünf bekannten Selbstmorde zwischen dem 23. und 24. September legt nahe, dass diese ausnahmslos auf die extremen Beschränkungen durch die chinesische Null-COVID-Politik zurückzuführen sind. Die verstärkte Kontrolle und Überwachung im Lockdown und der staatlich angeordnete Zwangsaufenthalt in Massenquarantäneeinrichtungen haben möglicherweise alle fünf Tibeter dazu getrieben, Selbstmord zu begehen, indem sie von Gebäuden gesprungen sind.

Seit die zweite COVID-Welle Lhasa vor fast zwei Monaten getroffen hat, haben die Behörden vor Ort ihre Maßnahmen ohne Rücksicht immer weiter verschärft, um Pekings Null-COVID-Politik durchzusetzen. Bevor die Behörden die Zensur verstärkten, um die Verbreitung von Nachrichten über das Missmanagement der Regierung in der COVID-Krise zu verhindern, äußerten Tibeter aller Gesellschaftsschichten und Altersgruppen in den sozialen Medien offen ihre Kritik und forderten ein Ende der harten COVID-Maßnahmen.

Verlinkte Video-Clips dokumentieren die fünf in Lhasa bekannt gewordenen Selbstmorde in unserem englischsprachigen Bericht.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
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International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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