Berlin, 28.09.2023. Bei der Generaldebatte des UN-Menschenrechtsrates in Genf wies die International Campaign for Tibet (ICT) am Dienstag ein weiteres Mal auf die besorgniserregende Menschenrechtslage in Tibet hin. Dazu gab Vincent Metten für ICT im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights ein Statement ab, in dem er die UN-Mitgliedstaaten dazu aufrief, im Oktober gegen Chinas volle Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat zu stimmen. Weiterhin forderte Metten, dass die chinesische Regierung bei ihrer vierten turnusmäßigen Überprüfung („Universal Periodic Review – UPR“) durch den UN-Menschenrechtsrat im Januar für Menschenrechtsverstöße zur Rechenschaft gezogen wird. Während der Generaldebatte äußerten sich Deutschland, Australien, Kanada, die USA, Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Island, Irland, Schweden, Großbritannien und die EU kritisch zur Lage in Tibet.

„Die anhaltende Repressions-Politik der chinesischen Regierung verfolgt das Ziel, die authentische und selbstbestimmte tibetische Kultur auszulöschen. Diese Politik muss unverzüglich beendet werden“, erklärte Metten.

In diesem Zusammenhang wies Metten insbesondere auf die Zwangsumsiedlungspolitik der chinesischen Regierung hin, die dazu führe, dass Tibeter und tibetische Gemeinden von ihren Wohnorten vertrieben werden. Ebenso kritisierte er das Internatssystem der chinesischen Regierung, von dem eine Million tibetischer Kinder betroffen seien, sowie Folter, willkürliche Inhaftierung und das Verschwindenlassen tibetischer Umweltverteidiger. Auch die Verfolgung von Tibetern, die ihr Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit ausüben, sowie die Einmischung der Kommunistischen Partei Chinas in die Ernennung tibetisch-buddhistischer Geistlicher prangerte Metten an.

Side-Event am Rande des UN-Menschenrechtsrats: „Lage der Grundfreiheiten in Tibet“

Die Menschenrechtslage und insbesondere die „Lage der Grundfreiheiten in Tibet“ waren in der vergangenen Woche auch Thema am Rande des UN-Menschenrechtsrats in Genf. ICT-Geschäftsführer Kai Müller konnte dabei im Rahmen eines sogenannten Side-Events unter anderem zum Thema der Zwangsansiedlung tibetischer Nomaden sprechen. Seinen Vortrag hielt er im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights.

Weiterhin sprachen bei der gut besuchten Veranstaltung Gloria Montgomery vom Tibet Justice Center und Pema Doma von Students for a Free Tibet, Moderator war Raphaël Viana David von ISHR. Verfolgt wurde die Veranstaltung von zahlreichen Vertretern diplomatischer Missionen in Genf.

Sehen Sie hier ein Video des kompletten Side-Events:

https://www.youtube.com/watch?v=MYRKgMnIJxU

Anhang: Statement im Originaltext

Item 4: General Debate – Human rights situations that require the Council’s attention

Statement delivered by Vincent Metten on behalf of the Helsinki Foundation for Human Rights

Mr. President,

Over the past few months, the human rights situation in Tibet continues to rapidly deteriorate. The on-going repressive policies are escalating and are aimed at eradicating an authentic and self-determined Tibetan culture.

We are in particular alarmed by the forced and coercive relocation and resettlement policies in Tibet that dislocate individuals and communities from their traditional homes, the boarding school and pre-school system imposed on 1 million Tibetan children, the torture and arbitrary detention or enforced disappearances of Tibetans who have documented the consequences of land use policies, mining, damming or poaching, and who advocated on it, the persecution of Tibetans exercising their right to freedom of religion or belief and the intervention of Chinese Communist Party into the appointment of Tibetan Buddhist clergy.

All these policies violate the fundamental rights and freedoms of the Tibetan people and should end immediately.

We therefore call on UN Member States to vote against China for full membership of the Human Rights Council this October and to take the opportunity of China’s fourth Universal Periodic Review in January 2024 to hold the Chinese government to account for its failure to comply with its human rights obligations in Tibet.

Thank you very much

Vincent Metten

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN