Berlin, 07.02.2023. Die International Campaign for Tibet (ICT) begrüßt die gestern herausgegebene Pressemitteilung von drei UN-Experten, in der diese mit deutlichen Worten ihre große Besorgnis über die menschenrechtswidrige Assimilationspolitik der chinesischen Regierung gegen die Tibeter bekräftigen. Demnach sind aktuell eine Million tibetische Kinder von der Politik der chinesischen Regierung betroffen, die diese Kinder von ihren Familien trenne und darauf abziele, „die tibetische Bevölkerung kulturell, religiös und sprachlich durch ein Internatsschulsystem zu assimilieren“, so die UN-Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen, für das Recht auf Bildung und für kulturelle Rechte.

In einer Stellungnahme bezeichnete die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Deutschen Bundestag, Renata Alt (FDP), daraufhin das Internatssystem in Tibet als „grobe Menschenrechtsverletzung“, die „aufs Schärfste zu verurteilen sei.“ Im Juni 2022 hatte die Parlamentsgruppe Tibet im Deutschen Bundestag den tibetischen Experten Dr. Gyal Lo zu Gast, der über die Zwangsinternate in Tibet berichtete.

„Wir begrüßen das klare Statement der UN-Sonderberichterstatter über die Zwangsinternate in Tibet, hinter der eine rücksichtslose Assimilationspolitik gegenüber den Tibetern steht. Die internationale Gemeinschaft, UN-Gremien, Regierungen und Parlamente sollten die chinesische Regierung mit Nachdruck und öffentlich auffordern, ihre sogenannte Sinisierungs- und Assimilationspolitik gegen die Tibeter zu beenden. Die Zwangsinternate richten sich systematisch gegen die tibetische Sprache und Kultur. Einer ganzen Generation von Tibetern droht damit der Verlust ihrer kulturellen Identität“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

In den Internatsschulen, so die Sorge der UN-Experten, seien die Bildungsinhalte und -umgebungen auf der Mehrheitskultur der Han-Chinesen aufgebaut, wobei der Lehrbuchinhalt fast ausschließlich die gelebte Erfahrung der Han-Schüler widerspiegele. Tibetische Kinder würden gezwungen, einen „Pflichtschullehrplan“ in Mandarin-Chinesisch zu absolvieren, ohne Zugang zu traditionellem oder für sie kulturell relevantem Lernen. Die staatlichen Schulen ermöglichten zudem keinen Unterricht, der Sprache, Geschichte und Kultur Tibets vermittelt. „Infolgedessen verlieren tibetische Kinder die Fähigkeit, ihre Muttersprache zu sprechen und so leicht mit ihren Eltern und Großeltern in der tibetischen Sprache zu kommunizieren, was zu ihrer Assimilation und Erosion ihrer Identität beiträgt“, so die UN-Experten weiter.

Im November 2022 hatten die UN-Sonderberichterstatter sich bereits mit einem Schreiben direkt an die chinesische Regierung gewandt und ihre „ernsthafte Besorgnis“ über eine „groß angelegte Kampagne der chinesischen Behörden zur Assimilation der tibetischen Kultur und Sprache“ geäußert.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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