Berlin, 23.04.2021. Nach 26 Jahren gibt es immer noch keine neuen Informationen über den genauen Aufenthaltsort und das Wohlbefinden von Gedhun Choekyi Nyima. Tibets 11. Panchen Lama wurde im Mai 1995 im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt und bleibt wohl auch an seinem 32. Geburtstag am kommenden 25. April verschwunden. Zuletzt hatten sich im August 2020 fünf Menschenrechtsexperten und Expertengremien der Vereinten Nationen mit einem öffentlichen Schreiben an die chinesische Regierung gewandt und den freien Zugang unabhängiger Beobachter zu ihm und seiner Familie gefordert.

Die International Campaign for Tibet (ICT) unterstützt die Initiative der UN-Menschenrechtsexperten und fordert Freiheit für den „jüngsten politischen Gefangenen der Welt“. „Die Entführung von Gedhun Choekyi Nyima bleibt eine offene Wunde in den Herzen tibetischer Buddhisten. Die chinesische Regierung darf die UN-Gremien und die internationale Kritik nicht weiter ignorieren. Überdies sollte die internationale Gemeinschaft nicht zulassen, dass Peking sich in die Nachfolge des Dalai Lama einmischt“, sagt ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

In ihrer Erklärung äußern die UN-Menschenrechtsexperten auch ihre Besorgnis über die von der chinesischen Regierung erlassenen „Reinkarnationsregeln“ für den tibetischen Buddhismus. Diese stellten eine Verletzung der Religionsfreiheit der Tibeter dar, erlauben sie doch unter anderem staatliche Einmischung in die Bestimmung eines Nachfolgers des Dalai Lama.

Peking hatte unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt. Dieser vertritt seither öffentlich die ideologische Linie der KP und wird von vielen Tibetern als „Panchen Zuma“, „falscher Panchen“, bezeichnet.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
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Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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