Berlin, 06.12.2022. Anlässlich der morgen unter chinesischer Präsidentschaft beginnenden Biodiversitäts-Konferenz COP15 in Montreal erinnert die International Campaign for Tibet (ICT) an die Bedeutung Tibets für Artenschutz und Bekämpfung des globalen Klimawandels. Während die chinesische Regierung weiterhin in großem Umfang in Ökosystem und Natur Tibets eingreife, etwa durch Mega-Staudämme und Bergbau – werden Tibeter massenhaft von ihrem angestammten Land vertrieben und umgesiedelt, oftmals mit Verweis auf Klima- und Artenschutz. In Wahrheit gingen durch die von oben verordneten Maßnahmen Wissen tibetischer Nomaden und Bauern verloren, das für den Schutz von Artenvielfalt und Umwelt unschätzbar wertvoll sei.

Wer sich dagegen wehre, werde rücksichtslos verfolgt, so ICT. Die Organisation hat im Juni dieses Jahres mit einem umfangreichen Bericht auf die Verfolgung tibetischer Umweltverteidiger aufmerksam gemacht.

„Tibeter spielen eine zentrale Rolle beim Schutz von Umwelt, Klima und Artenschutz in Tibet. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Umgang mit dem sensiblen Ökosystem Tibets sind unverzichtbar. Trotzdem werden tibetische Umweltverteidiger von der chinesischen Regierung systematisch verfolgt.“

„Rücksichtsloser Bergbau, Mega-Staudämme und die massenhafte Ansiedlung von tibetischen Nomaden und Hirten müssen ein Ende haben. Peking darf keine Politik über die Köpfe der Tibeterinnen und Tibeter hinweg machen und das auch noch unwidersprochen als nachhaltige Entwicklung verkaufen. Daher sollte sich die internationale Gemeinschaft mit Nachdruck für die Rechte der Tibeter und anderer lokaler Gemeinschaften einsetzen“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Das Hochland von Tibet ist ein empfindliches und strategisch wichtiges Ökosystem, das äußerst sensibel auf den Klimawandel reagiert. Als Quelle von acht der großen Flüsse Asiens und Heimat des größten Eisvolumens außerhalb der Pole haben Veränderungen im Ökosystem des tibetischen Hochlands erhebliche Auswirkungen auf regionale und globale Wettermuster, Flusssysteme und die Artenvielfalt.

Tibet erwärmt sich derzeit 2-4 Mal schneller als der globale Durchschnitt. Dies hat das Abschmelzen von Gletschern und Permafrostböden beschleunigt, die Wüstenbildung verschärft und so zum Verlust einer wichtigen Kohlenstoffsenke geführt. Der Klimawandel in Tibet bedroht daher die Lebensgrundlage von mindestens 1,4 Milliarden Menschen sowie die reiche biologische Vielfalt der Region und damit deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltbelastungen.

Seit den 1980er Jahren haben mehrere Maßnahmen der chinesischen Regierung in das Ökosystem eingegriffen und die Auswirkungen des Klimawandels in Tibet verschärft. Dazu zählen die Privatisierung und Einzäunung von Weideland und die Zwangsansiedlung von mindestens 1,8 Millionen Nomaden sowie die Verstädterung und Zuwanderung in Verbindung mit verstärkten Bergbau- und Infrastrukturprojekten.

Der im Juni 2022 veröffentlichte ICT-Bericht dokumentiert insgesamt 50 Fälle tibetischer Umweltverteidiger, die seit 2008 verfolgt wurden, lange Haftstrafen erhalten haben und häufig Folter und Misshandlung erleiden.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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