Berlin, 11.06.2021. Anlässlich des heute beginnenden G7-Gipfels in Cornwall hat sich die International Campaign for Tibet (ICT) mit einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin begrüßt ICT die Erklärung der G7-Außenminister vom 5. Mai 2021, in der sie ihre tiefe Sorge aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang (Ost-Turkestan) und Tibet zum Ausdruck bringen. Weiterhin betont ICT, dass die künftige politische Strategie der G7-Staaten im Hinblick auf die Volksrepublik China unbedingt den Tibet-Konflikt einbeziehen muss.
„Die Menschenrechtssituation in Tibet ist untrennbar mit einer friedlichen Entwicklung in Süd- und Südostasien verbunden. Tibet hat dabei eine wichtige strategische Bedeutung als Brücke zwischen Süd- und Südostasien. Ohne eine friedliche Lösung des Tibet-Konflikts wird es auch keinen dauerhaften Frieden für die Region geben. Deshalb sollten sich die G7-Staaten und die Bundesregierung bei der chinesischen Regierung nachdrücklich für eine Einhaltung der Menschenrechte und die Wiederaufnahme des Dialoges mit der tibetischen Exil-Regierung einsetzen“, erklärt ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
Unter Xi Jinping hat sich die Menschenrechtslage in Tibet zunehmend verschlechtert. Die tibetisch-buddhistische Kultur kämpft angesichts der aggressiven Sinisierungs-Politik der chinesischen Regierung immer mehr um ihr Überleben. Gleichzeitig lassen sich aus Sicht von ICT wichtige geostrategische Konflikte, wie der chinesisch-indische Grenzkonflikt oder globale Umweltprobleme, wie die Sicherung der Wasserversorgung in Süd- und Südostasien, nicht ohne die Einbeziehung des Tibet-Konflikts lösen, wenn man etwa bedenkt, dass einige der größten Flüsse Asiens, wie der Gelbe Fluss, der Jangtse, der Mekong oder der Brahmaputra im tibetischen Hochland entspringen. „Deshalb sollten der Tibet-Konflikt und die Wiederaufnahme des sino-tibetischen Dialogs wesentlicher Teil jeder auf die Volksrepublik China gerichteten Strategie der G7-Staaten sein“, so Kai Müller weiter.
Pressekontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de
Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.