Penpa Tsering,
Sikyong der
Exilregierung
Quelle: RFA
Berlin, 02.09.2021. Rund 83.000 im Exil lebenden Tibeter und ihre Unterstützer weltweit feiern heute den „Tag der tibetischen Demokratie“. Vor 61 Jahren wurde die erste tibetische Exilregierung vereidigt, die seitdem ihren Sitz im indischen Dharamsala hat.
„Die hohe Wahlbeteiligung bei den diesjährigen Wahlen zeigt einmal mehr, wie wichtig demokratische Prozesse für die Tibeter im Exil sind. Trotz aller Widrigkeiten ist es der tibetischen Exilgemeinschaft in den letzten 60 Jahren auf bewundernswerte Weise gelungen, eine funktionierende Demokratie im Exil aufzubauen, die sich immer noch großen Herausforderungen stellen muss. Umso mehr müssen die internationale Gemeinschaft und der Westen das Bekenntnis der Tibeter zur Demokratie unterstützen und die Tibeter als Partner in einer zunehmend autokratischen und unsicheren Welt sehen“, so Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet (ICT).
Schon kurz nach seiner Flucht aus Tibet im Jahr 1959 begann der Dalai Lama mit dem Aufbau tibetischer Exilinstitutionen. Im Jahr 1960 zog die neugegründete „Central Tibetan Administration“, wie die tibetische Exilregierung offiziell heißt, ins nordindische Dharamsala. Im selben Jahr entstand dort auch das tibetische Exilparlament. Der Dalai Lama leitete die Gründung neuer Ministerien und Institutionen ein, es begann ein weitreichender Demokratisierungsprozess. Dieser fand im Jahr 2011 einen vorläufigen Höhepunkt, als der Dalai Lama seine politischen Befugnisse auf den demokratisch gewählten Sikyong übertrug.