APPELL AN AUSSENMINISTERIN:
FREIHEIT FÜR TIBETISCHE UMWELTVERTEIDIGER!
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PETITIONSTEXT
Sehr geehrte Frau Außenministerin Baerbock,
in den letzten zwei Jahrzehnten hat die chinesische Regierung ihre zerstörerische Politik in Tibet weiter forciert. Der ungehemmte Ausbau von Bergbau-, Energie-, Infrastruktur- und Urbanisierungsprojekten bedroht das einzigartige Ökosystem Tibets. Obwohl Tibeter in einer der unfreiesten Region der Welt leben, wo sie mit systematischen Einschränkungen ihrer Rechte und schweren Strafen rechnen müssen, protestieren sie gegen die Zerstörung ihres Landes, die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die Bedrohung ihrer traditionellen Lebensweise.
Die International Campaign for Tibet hat im Juni 2022 insgesamt 50 Fälle tibetischer Umweltverteidiger dokumentiert, die seit 2008 verfolgt wurden, lange Haftstrafen erhalten haben und häufig Folter und Misshandlung erleiden. Sie finden diese Dokumentation online unter www.savetibet.de.
Die Verfolgung dieser Umweltverteidiger durch die chinesische Regierung ist zutiefst besorgniserregend. Tibeter spielen eine zentrale Rolle beim Schutz von Umwelt und Klima in Tibet. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Umgang mit dem sensiblen Ökosystem Tibets sind unverzichtbar. Tibeter müssen daher gehört werden und die internationale Gemeinschaft muss für ihre Rechte eintreten. Auch das gehört zum Dialog mit China über Klima und Umwelt.
Ich bitte Sie daher mit Nachdruck, sich insbesondere im Rahmen bilateraler Klima- und Umweltdialoge mit China für die Freilassung tibetischer Umweltverteidiger einzusetzen und die Beachtung umfassender Mitwirkungsrechte der Bevölkerung in Tibet bei der Planung und Umsetzung von Entwicklungs-, Umwelt- und Infrastrukturprojekten einzufordern. Bitte suchen Sie zudem das Gespräch mit tibetischen Umwelt- und Menschenrechtsverteidigern sowie mit Organisationen, die sich für die Rechte der Menschen in Tibet einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen