TIBET FAQs: FRAGEN & ANTWORTEN
Foto: Elisa Ciotoli
Über Tibet

WO LIEGT TIBET?
Tibet ist mit durchschnittlich 4.500 Metern Meereshöhe das höchstgelegene Land der Erde. Das Hochland von Tibet wird deshalb gerne auch als „Dach der Welt“ bezeichnet. Es grenzt an China, Myanmar, Indien, Bhutan und Nepal. Im Norden und Nordwesten teilt Tibet eine Grenze mit Ostturkestan, das als sogenannte Autonome Uigurische Region Xinjiang gleichfalls von der chinesischen KP-Diktatur in Peking beherrscht wird.
WIE GROSS IST TIBET?
Tibet in der Rangliste der größten Länder der Welt auf Platz 10
Tibet ist mit einer Flächenausdehnung von ca. 2,5 Millionen Quadratkilometern sieben Mal größer als Deutschland. Tibet belegt in der Rangliste der größten Länder der Welt Platz 10 (nach Kasachstan, vor Algerien). Nur wenige Jahre nach der Besetzung Tibets unternahmen die chinesischen Machthaber eine Verwaltungsneuordnung des Landes. Mitte der 1960er Jahre kam es zur Gründung der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR), die allerdings nur etwa das halbe Land umfasste. Die andere Hälfte Tibets – und damit auch deren Bewohner – wurden hingegen zum großen Teil als sogenannte „Tibetisch Autonome“ Landkreise und Präfekturen den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan zugeschlagen.
Chinesische Grenzziehungen völlig willkürlich
Die neuen Verwaltungsgliederungen entsprechen übrigens in keiner Weise der traditionellen tibetischen Benennung der unterschiedlichen Teile des riesigen Landes. Die Tibeter selbst unterteilen ihr Heimatland in die drei Großregionen Ü-Tsang (West- und Zentral-Tibet), Amdo (Nordost-Tibet) und Kham (Südost-Tibet). Die neuen chinesischen Grenzziehungen erfolgten daher völlig willkürlich.
WAS IST DIE HAUPTSTADT VON TIBET?
Die tibetische Hauptstadt Lhasa liegt auf ca. 3.600 m Meereshöhe am Nordufer des gleichnamigen Lhasa-Flusses. Dieser mündet später in den Yarlung Tsangpo, wie der Oberlauf des Brahmaputra in Tibet heißt.
Lhasa war, bis zu dessen von China erzwungener Flucht, der Wohnort des Dalai Lama, dem Oberhaupt Tibets. Noch heute zeugen davon sein einstiger Amtssitz, der Potala-Palast, wie auch die Sommerresidenz des Dalai Lama, der Norbulingka-Palast.
Die Geschichte Lhasas reicht zurück bis in das 7. Jahrhundert, als mit dem Jokhang-Tempel ein bedeutendes Heiligtum des tibetischen Buddhismus errichtet wurde. Dieser ist für die Tibeter ein wichtiges Pilgerziel und UNESCO-Welterbestätte. Allerdings auch der Jokhang-Tempel eine populäre Touristenattraktion insbesondere für Chinesen, was für die tibetischen Gläubigen zu starken Einschränkungen führt.
In der unmittelbaren Umgebung Lhasas liegen auch die drei bedeutenden Klöster der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus, die im 15. Jahrhundert errichteten Klöster Sera, Drepung und Ganden.
Offiziellen chinesischen Angaben zufolge soll die Einwohnerzahl Lhasas (Innenstadtbezirk Chengguan) im Jahr 2020 bei fast 480.000 gelegen haben, mehr als doppelt so hoch wie 20 Jahre zuvor (ca. 220.000). Peking macht keine Angaben zur ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung, doch ist davon auszugehen, dass Lhasa heute mehrheitlich von Chinesen bewohnt wird. Noch im Jahr 2000 soll die Bevölkerung Lhasas zu fast zwei Dritteln tibetisch gewesen sein.
WIE VIELE MENSCHEN LEBEN IN TIBET?
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass in Tibet ca. sechs Millionen Tibeter leben, zu denen eine unbekannte Anzahl Chinesen hinzukommen. Wie alles, was in China mit Statistik zu tun hat, sind die Zahlen mit einem gewissen Maß an Vorsicht zu genießen, da die chinesischen Machthaber häufig politische Erwägungen in ihre Veröffentlichungen einfließen lassen. So wird zum Beispiel die Rate des chinesischen Wirtschaftswachstums von vielen Ökonomen regelmäßig in Zweifel gezogen.
Auch bei den offiziellen Bevölkerungsdaten muss man davon ausgehen, dass sie nicht das ganze Bild zeigen. Es ist anzunehmen, dass Peking versucht, künftig mehr Chinesen zur dauerhaften Ansiedlung in Tibet zu bewegen. Bislang konzentriert sich die chinesische Zuwanderung vor allem auf die großen Städte, insbesondere Lhasa scheint eine gewisse Anziehungskraft zu entfalten. In den ohnehin äußerst dünn besiedelten ländlichen Regionen hingegen bleiben die Tibeter weiterhin die Mehrheitsbevölkerung. Auch der seit Jahren zu beobachtende Ausbau der Militärpräsenz in Tibet dürfte mit einem Anstieg der Zahl der Han-Chinesen einhergehen.
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