TIBET FAQs: FRAGEN & ANTWORTEN

Foto: Elisa Ciotoli

Tibets Natur und Umwelt

WELCHES BESONDERE VERHÄLTNIS HABEN DIE TIBETER ZUR NATUR?

Die Tibeter betrachten sich selbst als Teil der Natur, die insbesondere für die tibetischen Nomaden die Lebensgrundlage darstellt. Sie haben eine Kosmologie entwickelt, die auf dem Konzept des „Behälters und seines Inhalts“ basiert. Der Behälter ist die Welt, und die sie bewohnenden, fühlenden Wesen sind ihr Inhalt.

Letztlich besteht die Essenz dieser Vorstellung darin, dass der Behälter und sein Inhalt in einer voneinander abhängigen Beziehung existieren. Das tibetische Verhältnis zur Natur steht dem der chinesischen Kommunistischen Partei diametral entgegen. Darin angelegt ist ein fundamentalerer Gegensatz zur chinesischen Besatzungsmacht.

Denn das Verständnis der chinesischen KP ist ein völlig anderes, es nimmt keinerlei Rücksicht auf die Natur; im Gegenteil soll diese mit aller Gewalt beherrscht und ausgebeutet werden. Bis heute hat sich am Machbarkeitswahn der KP nichts geändert, wie sich am forcierten Bau zahlreicher Megastaudämme in Tibet zeigt.

Weil dort die eurasische und die indische Kontinentalplatte aufeinanderprallen, gibt es im Hochland von Tibet eine starke seismische Aktivität mit häufigen Erdbeben. Die gigantischen Staudämme stellen daher ein enormes Risiko dar, neuerliche schwere Beben könnten verheerende Folgen haben.

WELCHE ROLLE SPIELEN TIBETS NATURLANDSCHAFTEN FÜR DIE TIBETER?

Für die Tibeter sind die Naturlandschaften Tibets mehr als nur Seen, Berge oder Flüsse. Sie werden als Geister und Gottheiten verehrt. Diese haben Entscheidungsfreiheit und können entweder wohlwollend (Schutz und Wohlstand bietend), oder auch zornig (Naturkatastrophen und anderes Unglück auslösend) sein, je nach dem Verhalten von Einzelnen oder der Gemeinschaft.

So leben die Tibeter in einer sich gegenseitig stützenden Beziehung zur Natur und den Gottheiten ihres Heimatlandes. Diese tibetische Kosmologie ist eng mit dem Buddhismus und seinen indigenen Traditionen verbunden.

Die von den chinesischen Machthabern vorangetriebene wirtschaftliche Ausbeutung der reichen Bodenschätze Tibets, wie zum Beispiel Gold, Kupfer oder Lithium, nimmt darauf keine Rücksicht. Proteste aus der Bevölkerung werden selbst dann kriminalisiert, wenn chinesische Bergbaufirmen offen gegen Gesetze verstoßen. Tibetische Umweltschützer können vor chinesischen Gerichten kein faires Verfahren erwarten. Viele von ihnen bezahlen für ihren gewaltlosen und Protest mit langen Gefängnisstrafen.

WELCHES SIND TIBETS WICHTIGSTE FLÜSSE, BERGE UND TIERE?

Welche Flüsse fließen durch Tibet?

Zahlreiche der bedeutendsten Flüsse und Ströme Asiens haben ihren Ursprung in Tibet: So liegen sowohl die Quellen des Gelben Flusses (tibetisch: Ma Chu), des Jangtse (Drichu), des Mekong (Dza Chu), als auch des Saluen (Gyalmo Ngulchu) in Tibet. Gleiches gilt für den Brahmaputra (Oberlauf in Tibet: Yarlung Tsangpo), den Indus (Senge Tsangpo) und den Karnali (Mapcha Khabab), deren Bedeutung für Südasien kaum überschätzt werden kann.

So spielen die in Tibet entspringenden Flüsse eine enorm wichtige Rolle für die Wasserversorgung von hunderten Millionen Menschen in weiten Teilen Asiens. Aus diesem Grund trägt das Land trägt auch den Beinamen „Wasserturm Asiens“.

Welche bekannten Berge liegen in Tibet?

Tibet ist umschlossen von den gewaltigen Sieben- und Achttausendern des Himalaja und den sich daran anschließenden Gebirgsketten. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde, er trennt den indischen Subkontinent von dem nördlich anschließenden Hochland von Tibet. Sicherlich der bekannteste Berg ist der Mount Everest, der im Tibetischen den Namen Chomolungma trägt, und mit 8.848 Metern über dem Meer der höchste Berg der Erde ist. Er liegt an der Grenze zu Nepal.

Dies gilt auch für den Lhotse, den zweithöchsten Berg Tibets. Mit 8.516 Metern Höhe ist der Lhotse der vierthöchste Berg der Erde. Er liegt nicht weit vom Chomolungma entfernt. Auch der Makalu, der Cho Oyu und der Shishapangma sind mehr als 8.000 Meter hoch. Damit liegen fünf der 14 Achttausender der Erde ganz oder teilweise in Tibet.

Nicht ganz so hoch, aber dafür in seiner spirituellen Bedeutung kaum zu übertreffen, ist der Kailash. Mit einer Höhe von mehr als 6.700 Metern ist er im Westen von Tibet weithin sichtbar. Nicht nur den Tibetern gilt der Kailash als heiliger Berg. Auch die Anhänger des Hinduismus, des Jainismus und der Bön-Religion betrachten ihn als bedeutenden spirituellen Ort. Den Kailash zu Fuß zu umrunden, ist das Ziel vieler Pilger dieser vier Religionen.

Aus Rücksicht auf seine religiöse Bedeutung wurde der Kailash bis heute nicht bestiegen.

Welche Tiere leben in Tibet?

Die Tierwelt im Hochland von Tibet ist seit Jahrhunderten geprägt vom Miteinander der zahlreichen Wildtiere und der Weidetiere der tibetischen Nomaden – zu nennen sind hier insbesondere Yaks, Schafe, Ziegen und Pferde. Die Tibeter haben es geschafft, ihre nomadische Lebensweise so zu gestalten, dass in den Weiten des Graslandes auch Raum für das Überleben und Gedeihen zahlreicher Wildtiere blieb. Auch deshalb weist das Hochland von Tibet eine besonders große Artenvielfalt auf.

Viele Wildtiere haben sich an den spezifischen Lebensraum auf oft mehr als 4.000 Meter Meereshöhe angepasst. So existieren etwa Wildyaks, Tibetantilopen (Chiru), Tibetgazellen oder der tibetische Wildesel (Kiang) kaum irgendwo sonst. Gleiches gilt für den tibetischen Braunbär, das Argalischaf und das Blauschaf. Weit verbreitet ist auch der tibetische Pfeifhase Pika. Nicht zuletzt ist Tibet auch ein wichtiger Lebensraum für den Schneeleoparden. Zudem verfügt Tibet auch über eine vielfältige Vogelwelt, in der unter anderem dem Schwarzhalskranich und dem Adler große Bedeutung beikommt.

Noch ist offen, inwieweit die von den chinesischen Machthabern betriebene Zwangsansiedlung der tibetischen Nomaden sich negativ auf die Biodiversität Tibets auswirken wird.

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