Berlin, 23.05.2022. Die International Campaign for Tibet (ICT) appelliert an UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet, nicht länger zur Situation in Tibet zu schweigen und bei ihrer Chinareise Menschenrechtsverletzungen in dem Himalajaland offen anzusprechen.
„Da die chinesische Seite unabhängigen Beobachtern den Zugang nach Tibet nach wie vor verweigert, erwarten wir von der UN-Hochkommissarin zumindest, dass sie die sich aktuell weiter verschlechternde Menschenrechtslage in Tibet bei der chinesischen Regierung zur Sprache bringt. Regierungen, Parlamente, die Zivilgesellschaft und sogar UN-Menschenrechtsexperten haben sich bereits zur Situation in Tibet geäußert, UN-Hochkommissarin Bachelet jedoch nicht. Dies spielt der Kommunistischen Partei Chinas in die Karten. Die UN-Hochkommissarin muss ihr Schweigen zu Tibet endlich brechen, sowohl während ihres Besuchs in China, als auch in den Gremien der Vereinten Nationen, und sie muss dies öffentlich tun“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
ICT hatte bereits im Vorfeld der Chinareise gemeinsam mit weiteren Organisationen tiefe Besorgnis über den Mangel an Transparenz bei der Reiseplanung von Michelle Bachelet geäußert. Im Gegensatz zu ihren Amtsvorgängern schweigt Bachelet seit ihrem Amtsantritt 2018 beharrlich zur Menschenrechtslage in Tibet. Seit mehr als 24 Jahren hat kein UN-Hochkommissar Tibet besucht und seit 17 Jahren auch kein UN-Menschenrechtsexperte.
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