Berlin, 3. Februar 2022. Eine Erklärung der International Campaign for Tibet (ICT) zum Beginn der Olympischen Spiele in Peking:

Die letzten Olympischen Spiele in Peking im Jahr 2008 haben zu einer massiven Eskalation der chinesischen Brutalität in Tibet geführt. Offenbar war sich die chinesische Regierung sicher, ungestraft handeln zu können. Die internationale Gemeinschaft darf nicht zulassen, dass sich dies wiederholt, wenn nun wieder Olympische Spiele in Peking stattfinden. Wir fordern die Staaten der Welt dazu auf, sowohl während, als auch nach diesen Spielen Maßnahmen zu ergreifen, um der Unterdrückung von Tibetern, Uiguren, Mongolen, Hongkongern und anderen Opfern der chinesischen Regierung entgegenzutreten.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Freedom House ist Tibet heute das Land mit der geringsten Freiheit auf der Welt. Die Austragung der Olympischen Spiele wird das chinesische Regime nur weiter ermutigen. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln, bevor die Lage noch schlimmer wird.

Diplomatischer Boykott
Zahlreiche Länder haben beschlossen, im Rahmen eines diplomatischen Boykotts der Spiele keine offiziellen Vertreter nach Peking zu entsenden. Das ist sowohl moralisch als auch strategisch die richtige Entscheidung, und wir ermutigen andere Länder, diesem Beispiel zu folgen und nicht zu schweigen oder gar hinzufahren. Der diplomatische Boykott kann jedoch nur ein erster Schritt sein, weitere müssen folgen.

Zugang der Medien nach Tibet
Unabhängige Journalisten müssen in der Lage sein, frei aus Tibet zu berichten, damit sie der Öffentlichkeit die wahren Auswirkungen der Olympischen Spiele auf das tibetische Volk vermitteln können. Dies gilt insbesondere nach den bitteren Erfahrungen, die die Tibeter im Jahr 2008 und danach machen mussten. Die Regierungen müssen auf einen ungehinderten Zugang nach Tibet drängen, das die chinesische Regierung von der Außenwelt weitgehend abgeschottet hat. Nicht zuletzt Journalisten sind in hohem Maß darauf angewiesen. Dem jüngsten Bericht der Vereinigung der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) zufolge sind ausländische Journalisten nach wie vor nicht in der Lage, in die sogenannte „Autonome Region Tibet“ (TAR) zu reisen, die etwa die Hälfte Tibets umfasst. Auch in den tibetischen Gebieten außerhalb der TAR sind sie Schikanen ausgesetzt.

Die Rolle des Fernsehens
Die offiziellen Olympiasender haben eine besondere Verantwortung, ihre Zuschauer über die Unterdrückung zu informieren, die China versucht, mit den Spielen als „Sportswashing“ zu übertönen. Durch die Übertragung der Olympischen Spiele geben sie der chinesischen Regierung eine Plattform, um ihre Propaganda zu verbreiten. Daher ist es nur fair, dass die Sender den Tibetern und anderen Opfern der chinesischen Unterdrückung die gleiche Sendezeit einräumen, wie dies ICT beispielsweise in einem offenen Brief von NBC verlangt hat. ICT Deutschland hatte die deutschen Olympiasender im Vorfeld von Peking 2022 aufgefordert, gänzlich auf die Übertragung zu verzichten.

Internationale Medien sollten darauf achten, nicht in die Falle der chinesischen Regierungspropaganda und ihrer Narrative, insbesondere zu Tibet, zu tappen. Die Fernsehsender sollten stattdessen über die Geschichten von Menschenrechtsverteidigern, von mutigen Tibetern, Uiguren, Chinesen und Hongkongern berichten, die sich friedlich gegen Unterdrückung und Verfolgung wehren.

Athleten ermächtigen
China wird zweifellos versuchen, olympische Athleten für seine Propaganda zu benutzen. Ihre Regierungen sind daher dringend aufgefordert, sie zu schützen. Athleten sollten die Möglichkeit haben, Erklärungen zu den Menschenrechten abzugeben, um sich so öffentlich von den Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung distanzieren zu können. Wir fordern die Regierungen außerdem auf, die Athleten zu ermutigen, frei über alle Aspekte der Spiele zu sprechen.

Ressourcen für Journalisten
ICT stellt Journalisten und anderen, die über die Spiele berichten, mehrere Ressourcen zur Verfügung:

Hier finden Sie unsere englischsprachigen Angebote:

 

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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