Berlin, 03.062022. Ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) dokumentiert die Verfolgung tibetischer Umweltverteidiger durch den chinesischen Staat. Der im Vorfeld des Weltumwelttags am Sonntag veröffentlichte Bericht „Environmental Defenders of Tibet: China’s persecution of Tibetan environmental defenders“ beschreibt insgesamt 50 Fälle tibetischer Umweltverteidiger, die seit 2008 verfolgt wurden und verdeutlicht gleichzeitig deren Bedeutung für den Erhalt von Umwelt und für Klimaschutz in Tibet. ICT fordert ein energisches Eintreten der internationalen Gemeinschaft für diese Tibeter und die Freilassung aller inhaftierten Umweltaktivisten in Tibet. Überdies müsse Tibets Rolle als Klima- und Umwelthotspot erkannt werden.

„Die Verfolgung tibetischer Umweltverteidiger durch die chinesische Regierung ist zutiefst besorgniserregend. Tibeter spielen eine zentrale Rolle beim Schutz von Umwelt und Klima in Tibet. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Umgang mit dem sensiblen Ökosystem Tibets sind unverzichtbar. Wenn sich Tibeter etwa gegen Bergbau und Infrastrukturprojekte wehren, dann dürfen sie nicht verfolgt werden. Im Gegenteil, sie müssen gehört werden und die internationale Gemeinschaft muss für ihre Rechte eintreten. Auch das gehört zum Dialog mit China über Klima und Umwelt,“ so Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Entwicklungspolitik der chinesischen Regierung Bergbau-, Energie-, Infrastruktur- und Urbanisierungsprojekte in ganz Tibet ausgeweitet. Obwohl Tibeter in einer der unfreiesten Region der Welt leben (laut Freedom House, 2022), wo sie regelmäßig mit Einschränkungen ihrer bürgerlichen und politischen Rechte und schweren Strafen konfrontiert sind, protestieren sie gegen die Zerstörung ihres Landes, gegen die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen und gegen die Verdrängung ihrer traditionellen Lebensweise, so der Bericht.

Von den 50 im Bericht dokumentierten Fällen tibetischer Umweltverteidiger verbüßen derzeit 21 Haftstrafen, mit einer durchschnittlichen Haftdauer von achteinhalb Jahren. Fünf haben ihre Haftstrafen abgesessen, es ist jedoch nicht sicher, ob alle fünf freigelassen wurden. Der Aufenthaltsort von 20 tibetischen Umweltschützern ist weiterhin unbekannt, was zeigt, wie schwierig es ist, die strengen Informationskontrollen der chinesischen Regierung zu umgehen. Von einer Dunkelziffer von verfolgten Umweltverteidigern ist daher auszugehen.

Lesen Sie den vollständigen Bericht in englischer Sprache.

Detaillierte Informationen zu den 50 tibetischen Umweltschützern finden Sie hier zum Download.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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