Berlin, 27.08.2021. Zum bevorstehenden Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens am 30. August erinnert die International Campaign for Tibet (ICT) daran, dass Tibeter in der Volksrepublik China seit Jahrzehnten immer wieder unter Anwendung von Gewalt an unbekannte Orte verschleppt werden. Oft droht ihnen dabei im Gefängnis Folter, während ihre Familien nicht wissen, wo sie sich aufhalten, was ihnen genau vorgeworfen wird, ob sie Zugang zu einem Rechtsbeistand haben oder ob sie bei Bedarf medizinisch versorgt werden. Zudem sind zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen willkürlich verhaftete Tibeter kurz nach ihrer Haftentlassung an den Folgen von Folter und Misshandlung starben oder weil sie eine mangelhafte medizinische Behandlung erhielten.

„Die internationale Gemeinschaft darf nicht aufhören, die Freilassung verschwundener und willkürlich verhafteter Tibeter zu fordern. Folter und Misshandlung sowie weitere massive Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung müssen aufhören“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Zuletzt erregte der Fall des im Juli 2019 inhaftierten tibetischen Mönches Rinchen Tsultrim Aufsehen, dessen Aufenthaltsort bis vor kurzem unbekannt blieb. Der 29-jährige Mönch wurde offenbar gemeinsam mit zwei weiteren Tibetern Ende Juli 2019 in der osttibetischen Region von Ngaba, 1965 als sog. tibetisch-autonome Präfektur der Provinz Sichuan zugeschlagen, verhaftet, nachdem er sich auf WeChat zur politischen, sozialen und kulturellen Situation der Tibeter geäußert hatte. Die genauen Umstände seiner Verurteilung, die Urteilsbegründung und das Datum seiner Gerichtsverhandlung blieben bisher im Dunkeln.

Im August 2019 berichteten zudem zwei im Exil lebende tibetische Mönche, dass bereits ein Jahr zuvor der 37-jährige Lobsang Thapke und zwei weitere Mönche aus dem bedeutenden Klosters Kirti im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) festgenommen wurden und seither als „verschwunden“ galten.

Der prominenteste bis heute „verschwundene Tibeter“ ist jedoch der 11. Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima. Er wurde vor mehr als 26 Jahren zusammen mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Wo er sich aufhält, ist bis heute ungeklärt, obwohl UNO-Menschenrechtsexperten von der chinesischen Regierung wiederholt Aufklärung verlangt haben, zuletzt im Juni 2020.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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