Berlin, 4. Juli 2020. Die International Campaign for Tibet (ICT) erinnert aus Anlass des 85. Geburtstages des Dalai Lama am 6. Juli an Tibeter, die allein aufgrund ihrer Verehrung des Friedensnobelpreisträgers verfolgt werden und Repressionen erleiden müssen.

So verstarb im Mai 2020 der tibetische Mönch Choekyi nach dreieinhalbjähriger Haftzeit, offenbar an den Folgen von in Haft erlittener Folter. Choekyi war von der chinesischen Polizei festgenommen worden, weil er mit einem selbst hergestellten T-Shirt den 80. Geburtstag des Dalai Lama begehen wollte. Ein chinesisches Gericht verurteilte den Mönch deswegen zu einer vierjährigen Haftstrafe. Gezeichnet von schwerer Folter und Misshandlung in Haft wurde Choekyi im Frühjahr 2019 noch vor Ablauf der Haftzeit schwerkrank aus dem Gefängnis entlassen. Die chinesischen Behörden verweigerten ihm bis zuletzt eine angemessene medizinische Behandlung in einem Krankenhaus.

Im Dezember 2016 wurde eine Gruppe von neun Tibetern zu Haftstrafen von bis zu 14 Jahren verurteilt, unter anderem weil sie 2015 den 80. Geburtstag ihres geistlichen Oberhauptes begehen wollten. Vorgeworfen wurde ihnen ferner, den „Staat zu spalten“, indem sie Haftentlassene begrüßten und Geld für Hinterbliebene von Tibetern sammelten, die sich aus Protest selbst angezündet hatten. Viele von diesen hatten mit ihrem Protest die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet gefordert.

Im April 2020 wurde eine Verordnung in der sog. Autonomen Region Tibet bekannt, nach der jede Form von Diskussion über die vom Dalai Lama vorgeschlagene Autonomielösung für Tibet unter Strafe gestellt wird. Bilder und Porträts des Dalai Lama müssen überdies regelmäßig aus Häusern, Geschäften und Klöstern entfernt werden. Persönliche Smartphones werden von den Behörden bei Routinekontrollen nach Bildern oder Nachrichten über den Dalai Lama durchsucht. Unter Missachtung internationaler Menschenrechtsstandards will die chinesische Regierung zudem einen zukünftigen Dalai Lama bestimmen, was mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Zuspitzung der Situation in Tibet führen würde.

Die International Campaign for Tibet fordert die internationale Gemeinschaft auf, für die Rechte verfolgter Tibeter einzutreten, die friedlich ihre Verehrung für ihr geistliches Oberhaupt, den Dalai Lama, ausdrücken wollen. Sie sollte die chinesische Regierung nachdrücklich auffordern, in einen Dialog mit dem Dalai Lama über eine friedliche Lösung der Tibetfrage zu treten. Peking darf sich überdies nicht einmischen in die Findung und Bestimmung eines zukünftigen Dalai Lama, so ICT.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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