Berlin, 29.10.2021. Anlässlich der am 31. Oktober 2021 beginnenden Weltklimakonferenz, COP 26, in Glasgow fordert die International Campaign for Tibet (ICT) eine stark menschenrechtbasierte Klimapolitik. Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökosysteme müssen überdies grenzübergreifend betrachtet werden. Tibet muss daher als Ökosystem von besonderer regionaler und globaler Wichtigkeit für die internationale Forschung geöffnet werden. Erfahrung und Kenntnisse der Tibeter beim Kampf gegen den Klimawandel sind unverzichtbar und müssen einbezogen werden – Aspekte, die von den chinesischen Behörden in Tibet weitgehend ignoriert werden. Insbesondere müssen Tibeter Entrechtung und Ausgrenzung hinnehmen, darunter tibetische Nomaden und Hirten, die zwangsweise angesiedelt werden, so ICT.

„Die Tibeter haben Jahrhunderte lang im Einklang mit der Natur gelebt und dabei das Hochland mit all ihrer Erfahrung nachhaltig bewirtschaftet. Sie erheben ihre Stimme nicht nur als Volk, das gegen Besetzung und Umweltzerstörung kämpft, sondern auch als Volk mit einem einmaligen und wertvollen Wissen darüber, wie eine nachhaltige Beziehung zwischen Mensch und Umwelt aussehen kann,“ erklärt Palmo Tenzin, die ICT bei der Klimakonferenz in Glasgow vertritt.

Derzeit erwärmt sich das Klima in Tibet zwei- bis viermal schneller als im weltweiten Durchschnitt. Dadurch wird das Schmelzen von Gletscher- und Permafrostflächen beschleunigt und die Wüstenbildung verschärft, was zum Verlust wichtiger Schutzschichten für die Reduzierung des C02-Ausstoßes führt. Damit bedroht der Klimawandel in Tibet die Lebensgrundlage von mehr als einer Milliarde Menschen und die reiche Artenvielfalt der Region, einer wichtigen Ressource für den Artenschutz weltweit.

ICT schlägt auf COP 26 folgende Punkte für die Entwicklung einer sinnvollen und nachhaltigen globalen Klimapolitik vor:

  1. Verbesserung des Zugangs und der Transparenz in der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel, insbesondere in regional kritischen Ökosystemen wie Tibet.
  2. Integration eines auf Rechten basierenden Ansatzes in die Maßnahmen gegen den Klimawandel, indem Menschen ermächtigt werden, sinnvolle und nachhaltige Umweltschutzmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Dies kann erreicht werden, indem Verfahrensrechte und die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften in Artikel 6 des Pariser Weltklimaabkommens aufgenommen werden.
  3. Integration eines Ökosystemansatzes in die Klimaschutzpolitik und Fokussierung auf kritische Ökosysteme, um:
  • Eine Methodik zur Bewertung von Akteuren und Kräften in einem regionalen Klimasystem zur Verfügung zu stellen und grenzüberschreitende Maßnahmen zu erleichtern.
  • Eine Balance zwischen den sich widersprechenden Zielen des Umweltschutzes und des Verbrauchs natürlicher Ressourcen zum wirtschaftlichen und sozialen Nutzen zu schaffen.

Ausführliche Hintergrundinformationen finden Sie in unserem englischsprachigen ICT-Briefing

Eine von ICT moderierte Panel-Diskussion findet am 4. November 2021 von 18:30 bis 20:30 Uhr (GMT + 1) in Glasgow statt. Mehr Informationen zur Veranstaltung und zum Livestream finden Sie unter folgendem Link.

Weitere Informationen finden Sie auf Twitter unter #TibetClimateCrisis

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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