Berlin, 22.04.2022. Im Alter von sechs Jahren wurde Gedhun Choekyi Nyima, Tibets 11. Panchen Lama, gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Fast 27 Jahre nach seinem Verschwinden gibt es immer noch keine neuen Informationen über seinen genauen Aufenthaltsort oder sein Wohlbefinden. Zuletzt hatten sich im August 2020 fünf Menschenrechtsexperten und Expertengremien der Vereinten Nationen vergeblich mit einem öffentlichen Schreiben an die chinesische Regierung gewandt und den freien Zugang unabhängiger Beobachter zu ihm und seiner Familie gefordert. Gedhun Choekyi Nyima wird am kommenden Montag 33 Jahre alt.

Die International Campaign for Tibet (ICT) fordert weiterhin unabhängigen Zugang zum „jüngsten politischen Gefangenen der Welt“. Aus Sicht von ICT steht die Entführung des Panchen Lama für die fortwährende Verletzung der Rechte tibetischer Buddhisten, da die Kommunistische Partei paradoxerweise für sich in Anspruch nimmt, über die Anerkennung von Reinkarnationen des tibetischen Buddhismus bestimmen zu wollen. Zuletzt hatten überdies Berichte über ein von der chinesischen Regierung eingeführtes Internatssystem für tibetische Kinder und die damit verbundene Sinisierungspolitik Anlass zu großer Sorge gegeben. Auch hier seien Kinder von krass menschenrechtswidriger Politik der chinesischen Behörden direkt betroffen, so ICT.

„Das Verschwinden des Panchen Lama ist ein massiver Eingriff in die Rechte tibetischer Buddhisten. Seine Entführung noch im Kindesalter ist ein Beispiel dafür, dass die systematischen Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Behörden auch vor Kindern nicht Halt machen. Sie erinnert an die systematische Verletzung von Kinderrechten in Tibet, wo Schulen von Tibetern geschlossen und Kinder in ein diskriminierendes Internatssystems gesteckt werden. Das ist ein systematischer Angriff auf Tibets Sprache und Kultur und ein massiver Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot aus der Kinderrechtskonvention wie auch aus dem Sozialpakt der Vereinten Nationen. “, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Traditionell spielt der Panchen Lama bei der Bestimmung des nächsten Dalai Lama eine wichtige Rolle. Deshalb hatte Peking offensichtlich unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt, der seither öffentlich die ideologische Linie der Kommunistischen Partei vertritt, aber von den Tibetern nicht anerkannt wird.

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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