Pressemitteilung: Chinesischer Menschenrechtsanwalt: Nicht schweigen zu Selbstverbrennungen von Tibetern! / Viel beachtete Twitter-Nachricht von Teng Biao
Berlin, 12. September 2013. Der chinesische Menschenrechtsanwalt Teng Biao hat am 7. September in einer viel beachteten Twitter-Nachricht an die Selbstverbrennungen von Tibetern in den vergangenen Jahren erinnert und sich dafür ausgesprochen, darüber nicht zu schweigen. Teng Biao bezeichnete darin die Selbstanzündungen als „bedeutendes Ereignis der Menschheitsgeschichte“. Er schrieb: „Wenn wir, die wir in dieser Zeit leben, Schweigen bewahren, wird die Geschichte unser Schweigen erinnern; erheben wir hingegen unsere Stimme, wird die Geschichte unsere Worte erinnern.“ (Übersetzung ICT)
Teng Biaos Äußerungen wurden von vielen Chinesen auf Twitter weiterverbreitet, unter ihnen auch der bekannte Künstler Ai Weiwei. Besonders bemerkenswert an Teng Biaos Statement ist, dass es darin um eines der von den chinesischen Behörden für „sensibel“ erklärten Themen wie Tibet geht. Der 40-jährige Teng ist einer der profiliertesten chinesischen Menschenrechtsverteidiger. Er zählt sowohl zu den Erstunterzeichnern der Bürgerrechts-“Charta 08“ als auch zu den Mitbegründern von „Gongmeng“ (Open Constitution Initiative). Im März 2008 veröffentlichte er gemeinsam mit 28 anderen Intellektuellen, unter ihnen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo, Wang Lixiong und Liao Yiwu, eine Petition mit dem Titel „Zwölf Vorschläge für den Umgang mit der Lage in Tibet“, nachdem es dort zu einer massiven Protestwelle gegen Pekings Tibetpolitik gekommen war. Darin forderten die Unterzeichner unter anderem ein Ende der „gewaltsamen Unterdrückung“ in Tibet. Seine Versuche, angeklagten Tibetern zu besserem Rechtsschutz zu verhelfen, dürfte dazu beigetragen haben, dass Teng Biaos Anwaltslizenz von den Behörden nicht verlängert wurde. Teng Biao wurde in den vergangenen Jahren mehrfach unter Hausarrest gestellt oder inhaftiert, so zuletzt im Juli 2013.
In einem Interview mit der Tageszeitung „taz“ hatte sich Teng Biao kurz vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Dalai Lama im Jahr 2007 für Begegnungen ausländischer Politiker mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter ausgesprochen. Er sagte damals: „Ein Treffen mit dem Dalai Lama ist eine Botschaft an die chinesische Regierung, dass sich die Welt um die Menschenrechtsverletzungen in Tibet sorgt. Der Dalai Lama setzt sich friedlich für die Tibeter und ihre Autonomie ein. Er setzt nicht auf Gewalt und ist nicht für die Unabhängigkeit von China. Aus diesem Grund ist ein Treffen mit ihm nicht nur gut für die Tibeter sondern auch für die Chinesen.“
Einen ICT-Bericht können Sie hier herunterladen.

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Kai Müller
Geschäftsführer
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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