Berlin, 19. Dezember 2018. Berichten tibetischer Exilquellen zufolge wurde am 10. Dezember im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) ein 17-jähriger Mönch nach einem Einzelprotest gegen die chinesische Politik in Tibet verhaftet und an einen unbekannten Ort verbracht. Wie es heißt, sei Sanggye Gyatso dabei von den Polizisten geschlagen worden. Der Mönch des bedeutenden Klosters Kirti soll laut nach „Freiheit für die Tibeter“ rufend durch die Straßen von Ngaba gegangen sein, ehe er festgenommen wurde. Vermutlich hatte er seinen Protest bewusst am 10. Dezember durchgeführt, da sich an diesem Tag die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Dalai Lama zum 29. Mal jährte.

Den Quellen zufolge stammt Sanggye Gyatso aus dem im Landkreis Ngaba gelegenen Dorf Soruma, er soll bereits in jungen Jahren in das Kloster Kirti eingetreten sein. Weder über seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort noch über seinen Gesundheitszustand liegen derzeit Informationen vor. Sanggye Gyatsos friedlichem Protest waren im September gleichartige Aktionen dreier weiterer Mönche vorausgegangen. Die drei Einzelproteste hatten ebenfalls in Ngaba stattgefunden, in allen Fällen bleiben die jungen Männer weiterhin „verschwunden“. Seit dem Jahr 2014 ist es in Tibet zu mehr als drei Dutzend solcher Protestaktionen gekommen, während die Zahl der Selbstverbrennungen zurückging.

Meldungen, denen zufolge es am 9. Dezember – ebenfalls in Ngaba – zu zwei neuerlichen Selbstanzündungen gekommen sein soll, können bislang nicht bestätigt werden. In Exilkreisen kursieren voneinander abweichende Berichte darüber. Die Ursache dafür dürfte in den extremen Restriktionen zu finden sein, mit denen die chinesischen Behörden die Kommunikation aus und innerhalb Tibets belegt haben. Für Tibeter ist es äußerst gefährlich, Nachrichten über Proteste an Kontakte weiterzugeben, sie riskieren langjährige Haftstrafen. Zuletzt hatte es in Tibet wieder mehrere Selbstverbrennungen gegeben. Im laufenden Jahr liegt ihre bestätigte Anzahl bei drei. Insgesamt kam es in Tibet und China seit dem Jahr 2009 zu 155 Selbstanzündungen. Eine Übersicht über die Selbstanzündungen von Tibetern seit 2009 finden Sie hier: http://www.savetibet.org/resources/fact-sheets/self-immolations-by-tibetans/.

Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserem Bericht „Teen monk beaten and arrested as wave of protests and self-immolations continues in Tibet“.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
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