Berlin, 16. Januar 2019. Tibeter, die im Rahmen eines sogenannten Armutsbekämpfungsprogramms staatliche Unterstützungsleistungen erhalten, wurden von den chinesischen Behörden aufgefordert, in ihrem Besitz befindliche Fotos des Dalai Lama sowie ihre Hausaltäre zu zerstören. In einigen Fällen sei von den Familien sogar verlangt worden, sich stattdessen vor Bildern des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi Jinping zu verneigen und ihnen rituelle Opfergaben darzubringen. Entsprechende Informationen des ehemaligen politischen Gefangenen Golok Jigme aus dem osttibetischen Landkreis Serthar (chin.: Seda) zitiert ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT).

Einer weiteren Quelle zufolge sollen vom chinesischen Staat errichtete Häuser, in denen tibetische Nomaden zwangsweise sesshaft gemacht werden, bereits von vornherein mit kleinen Altären versehen worden sein, auf denen statt buddhistischer Abbildungen die Fotos chinesischer KP-Führer prangten. Laut einem Bericht der staatlichen chinesischen Agentur Xinhua vom 10. Januar betonte der KP-Vorsitzende der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) Che Dalha die Fortsetzung der politischen Unterdrückungsmaßnahmen, die in der Sprache der KP-Propaganda als Kampf gegen „Sezession, Infiltration und Sabotage feindlicher Kräfte“ tituliert werden.

Die Verpflichtung gläubiger Buddhisten, Fotos ihres geistlichen Oberhaupts sowie ihre Hausaltäre zu zerstören und stattdessen Parteiführern religiöse Ehrerbietung zu erweisen, ist aus Sicht von ICT-Geschäftsführer Kai Müller eine weitere flagrante Verletzung der Religionsfreiheit in Tibet. „Die chinesische Regierung muss das Recht auf freie Religionsausübung in der Öffentlichkeit und erst recht im nichtöffentlichen Bereich respektieren. Die neuerlichen Maßnahmen greifen indes tief in den privaten Bereich ein und pervertieren Religionsausübung zu einer Huldigung der Kommunistischen Partei. Diese Maßnahmen sind dazu angetan, die Tibeter weiter gegen sich aufzubringen und zu entfremden.“

 

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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