Berlin, 12. Oktober 2018. Die gewaltfreien individuellen Protestaktionen dreier Mönche im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) im vergangenen Monat belegen nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) die ungebrochene Loyalität der Tibeter zum Dalai Lama. Ein neuer Bericht der Organisation dokumentiert 38 Fälle von derartigen Einzelprotesten seit 2014. Die meisten dieser friedlichen Protestaktionen fanden in der Stadt Ngaba statt, und damit am selben Ort, an dem sich auch viele Tibeter aus Protest gegen die chinesische Politik in Tibet selbst angezündet hatten. Letztere waren ebenfalls – wie nun die Einzelproteste – in vielen Fällen von Mönchen des örtlichen Klosters Kirti durchgeführt worden. Bei ihren Einzelprotesten halten die Tibeter nicht selten ein Bild des Dalai Lama in die Höhe oder falten ihre Hände zum Gebet und rufen dabei Slogans, wie etwa nach der Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet.
Dem Bericht zufolge wurden die Protestierer unmittelbar nach den Protesten festgenommen, manche an unbekannte Orte verbracht, andere wurden offenbar Opfer von Folter und Misshandlung. So wurde der 18-jährige Mönch Gendun Phuntsok im Oktober 2015 zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er im März 2015 mit einem Portrait des Dalai Lama durch Ngaba lief und dabei lautstark die Rückkehr des Dalai Lama und „Freiheit und Gleichheit für Tibet“ forderte. Der Mönch Lobsang Tenpa wurde während seiner zweijährigen Haftstrafe vom April 2014 bis Mai 2016 acht Monate lang in Einzelhaft gehalten, wo er nach eigener Aussage geschlagen und gefoltert wurde.
Die International Campaign for Tibet fordert, die wegen friedlicher Protestaktionen festgenommenen Tibeter unverzüglich freizulassen. Dazu sagte ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Diese Menschen haben lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch genommen. Sie haben dies gewaltfrei getan und müssen sofort und ohne Bedingungen freigelassen werden. Berichte über Folter und Misshandlungen müssen untersucht und die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“
Im selben Maß, in dem die Zahl der Selbstverbrennungen in Ngaba zurückging, kam es in den vergangenen vier Jahren zu einer Zunahme der Einzelproteste. Dabei mag der Wunsch eine Rolle gespielt haben, die eigenen Familien und Freunde vor den teils weitreichenden Strafmaßnahmen zu bewahren, mit denen die chinesischen Behörden das persönliche Umfeld der mehr als 150 Tibeterinnen und Tibeter überzogen hatten, die sich selbst angezündet hatten. Diese Form der Kollektivhaftung erstreckt sich teilweise auf ganze Dorf- oder Klostergemeinschaften.
Weitere Informationen können Sie unserem Bericht „Brave solo protests show Tibetans’ remarkable courage and steadfast loyalty to the Dalai Lama“ entnehmen.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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