Pressemitteilung: Tibet: Früherer Mönch zündet sich selbst an / Zustand ungewiss / Behörden reagieren mit Verlegung von Sicherheitskräften
Berlin, 14. Februar 2014. Lobsang Dorje, ein früherer buddhistischer Mönch, hat sich am 13. Februar im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) in der Nähe des Klosters Kirti selbst angezündet. Noch am Morgen hatte er an einem Maskentanz der Mönche des Klosters teilgenommen. Der 25-jährige Lobsang Dorje war tibetischen Exilquellen zufolge offenbar noch am Leben, als er von der Polizei vom Ort des Geschehens weggebracht wurde. Wie Mönche des gleichnamigen Klosters Kirti im nordindischen Dharamsala mitteilten, sei er auf die Ladefläche eines Transporters gelegt worden, sein Körper bedeckt von einer schwarzen Decke. Lobsang Dorje habe sich trotzdem mit aneinandergelegten Handflächen aufgesetzt, die Polizisten hätten ihn jedoch niedergedrückt. „Im Moment wissen wir weder, ob er noch am Leben oder tot ist, noch wohin er gebracht wurde“, so die Mönche im indischen Exil.
Lobsang Dorje wählte als Ort für seine Selbstverbrennung die gleiche Straße in Ngaba, in der sich im Februar 2009 der Mönch Tapey selbst in Brand gesetzt hatte. Dies war die erste in einer Serie von Selbstverbrennungen in Tibet und China, deren Zahl nunmehr auf 127 angestiegen ist. Zuletzt hatte sich am 5. Februar Phagmo Samdup in der Ortschaft Dokarmo im Landkreis Tsekhog (chin.: Zeku) in der Provinz Qinghai (Autonome Präfektur Malho resp. Huangnan) selbst angezündet, wie tibetische Quellen berichteten (siehe auch das „Self-Immolation Fact Sheet“ der International Campaign for Tibet: http://www.savetibet.org/resources/fact-sheets/self-immolations-by-tibetans/).
Unmittelbar nach Lobsang Dorjes Selbstverbrennung wurden Einheiten der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei sowie Spezialkräfte nach Ngaba verlegt. Ngaba liegt in der gleichnamigen Autonomen Präfektur, die verwaltungsmäßig Teil der Provinz Sichuan ist. Lobsang Dorje war bereits in seiner Jugend ins Kloster Kirti eingetreten, hatte diesen Schritt jedoch nach einigen Jahren wieder rückgängig gemacht, um gemeinsam mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder eine Autowaschanlage im Landkreis Darlag in der Präfektur Golog (chin.: Guoluo) in Qinghai zu betreiben. Vor ein paar Monaten sei er dann in die Region zu seinem Vater zurückgekehrt. Ins Kloster Kirti war er gekommen, um dort am Gebetsfest Monlam teilzunehmen, wie Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe, Mönche des Schwesterklosters Kirti in Dharamsala, Indien berichteten.
Einen englischsprachigen ICT-Bericht können Sie dem Anhang dieser Nachricht entnehmen oder hier herunterladen: https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_14022014.pdf
Pressekontakt:
Kai Müller
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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