Pressemitteilung: Hunderte Tibeter protestieren gegen Polizeigewalt / Vier Demonstranten offenbar grundlos verprügelt / Protest bleibt strikt gewaltfrei
Berlin, 16. August 2012. Hunderte Tibeter haben sich vorgestern (14. August) friedlich vor der Polizeistation der nordosttibetischen Stadt Rebkong (chin.: Tongren) versammelt, um gegen die Brutalität zu protestieren, mit der die örtliche Polizei tags zuvor vier namentlich bekannte Tibeter verprügelt hatte. Auf Youtube hochgeladene Videos und im Internet veröffentlichte Fotos zeigen eine große Menschenmenge, die sich friedlich versammelt und Banner hochhält, auf denen in Tibetisch und Chinesisch gegen das „brutale Verprügeln von Tibetern“ durch die lokalen Polizeikräfte protestiert wird.
Wie mehrere tibetische Quellen im Exil mit direkten Kontakten in die Region melden, soll die Zahl der in Rebkong versammelten Tibeter mehrere Hundert betragen haben. Rebkong liegt in der Tibetisch-Autonomen Präfektur Malho (chin.: Huangnan) in der Provinz Qinghai. Am 13. August hatte die Polizei von Rebkong das Auto von vier Tibetern namens Kelsang, Kunchok Nyima, Shawo Tsering und Kunchok Norbu beschlagnahmt und die Männer anschließend brutal zusammengeschlagen. Tibetischen Quellen zufolge gab es keinen ersichtlichen Grund für dieses Vorgehen, einer der Tibeter soll ernsthaft verletzt sein.
Wie berichtet wurde, sollen ältere Tibeter die jüngeren Demonstranten angehalten haben, ihren Protest strikt gewaltfrei zu halten, als die Menschenmenge immer mehr anschwoll. Die Polizeistation von Rebkong blieb währenddessen offenbar verschlossen, den ganzen Tag über waren auf der Straße keine Polizisten zu sehen.
Bereits vor fünf Monaten war es in Rebkong zu einer friedlichen Versammlung zahlreicher Tibeter gekommen, nachdem sich dort am 14. März der junge Mönch Jamyang Palden selbst angezündet hatte. Trotz eines massiven Aufgebots von Sicherheitskräften hatten die Menschen am Ort der Selbstverbrennung ausgeharrt. Im Verlauf der Versammlung, so wurde berichtet, seien Rufe nach einer Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet laut geworden. (ICT Report: Tensions escalate in Qinghai: Rebkong self-immolation, student protest, monks commemorate March 10).
Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen finden Sie hier zum Herunterladen (PDF, Englisch).
Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 1364917
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Germany

Tel.: +49 (0)30 – 27879086
Fax: +49 (0)30 – 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Besuchen Sie unsere Internetseite:
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

zurück zur Übersicht

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN