Pressemitteilung: Forderung an Peking: „Dialog statt Gewalt!“ / Großprojektion auf chinesische Botschaft / Thema: Selbstverbrennungen in Tibet

Berlin, 9. März 2012. Weithin sichtbar prangten die Gesichter mehrerer junger Tibeter auf der Fassade der chinesischen Botschaft in Berlin. Dazwischen die Worte „26 Selbstverbrennungen von Tibetern – 26 Opfer chinesischer Unterdrückung!“ Zehn Meter hoch war die Projektion, die mit einem Hochleistungsbeamer über das Hauptportal der diplomatischen Vertretung geworfen wurde. Anlass war der bevorstehende Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes von 1959 am 10. März. Mit einer Reihe von Motiven forderte die International Campaign for Tibet (ICT) die chinesische Staatsführung zu einer grundlegenden Änderung ihrer Tibet-Politik auf. Im Mittelpunkt der Aktion stand die Serie von Selbstverbrennungen in Tibet. 26 Tibeterinnen und Tibeter haben sich seit Februar 2009 aus Protest gegen die Tibet-Politik der Pekinger Regierung selbst angezündet, 18 von ihnen haben dies nicht überlebt. ICT-Geschäftsführer Kai Müller zufolge sind die Selbstverbrennungen eine eindeutige Reaktion auf die alltägliche und systematische Unterdrückung in Tibet: „Der Protest der Tibeter gegen die Verletzung ihrer Menschenrechte ist seit vielen Jahren einer gewaltfreien Linie verpflichtet. Offenbar sehen viele, vor allem junge Tibeter in der jetzigen Situation keinen anderen Ausweg, als sich selbst anzuzünden, um so auf die anhaltende Unterdrückung hinzuweisen“, so der ICT-Geschäftsführer.

„Dialog statt Gewalt!“ lautete daher eine der Botschaften der Großprojektion. Dazu Kai Müller von der ICT: „Die chinesische Regierung muss einsehen, dass eine Lösung der Tibet-Frage nur über den Dialog mit den Tibetern erreicht werden kann.“ Ein geeigneter Ansatz liege in der Wiederaufnahme der ausgesetzten Gespräche zwischen der chinesischen Regierung und Vertretern des Dalai Lama. Diese hatten im Jahr 2002 begonnen, waren bislang jedoch ohne substanzielle Ergebnisse geblieben. Das zentrale Bildmotiv der Projektion zeigte ein Bild des Dalai Lama mit der Aufforderung: „Sprechen Sie mit ihm Präsident Hu!“ Der Text wurde auch auf Englisch und Chinesisch an die Fassade der Botschaft projiziert.

Der tibetische Volksaufstand vom 10. März 1959 war von der chinesischen Armee gewaltsam niedergeschlagen worden. In seiner Folge waren tausende Tibeter getötet worden, Zehntausende flohen ins Exil, unter ihnen auch der Dalai Lama, der seitdem im nordindischen Dharamsala lebt.

Fotos von der Aktion an der chinesischen Botschaft können Sie zur freien Verwendung unter Nennung der International Campaign for Tibet hier herunterladen:

http://www.savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/mediathek/DSCF2220.JPG http://www.savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/mediathek/DSCF2219.JPG http://www.savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/mediathek/DSCF2221.JPG http://www.savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/mediathek/DSCF2222.JPG

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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D-10435 Berlin
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Fax: +49 (0) 30 27879087
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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