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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Pressemitteilung: Rechte von Tibetern in Nepal massiv eingeschränkt / Wachsender Einfluss Chinas setzt Tibeter unter Druck /Neuer Bericht der International Campaign for Tibet
Berlin, 11.Oktober 2012. In ihrem neuen Jahresbericht über die Lage tibetischer Flüchtlinge in Nepal zeigt sich die International Campaign for Tibet (ICT) besorgt über die anhaltend schlechte Lage der rund 20.000 in Nepal lebenden Tibeter. „Tibeter in Nepal werden immer öfter Opfer willkürlicher Inhaftierungen, können sich nicht frei versammeln und ihre Religion ausüben. Neu aus Tibet in Nepal angekommene Flüchtlinge müssen damit rechnen, abgeschoben und den chinesischen Behörden übergeben zu werden. Ursache für die prekäre Lage der Tibeter in Nepal ist der wachsende Druck Chinas auf die nepalesische Regierung, ‚anti-chinesische Aktivitäten‘ in Nepal zu unterbinden“, sagte ICT-Geschäftsführer Kai Müller. So gingen im März 2011 rund 1.000 Sicherheitskräfte mit Gewalt gegen Tibeter vor, die sich in Kathmandu aus Anlass des Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes von 1959 friedlich versammelt hatten. Dabei wurden mehr als 20 Tibeter verletzt, 15 Tibeter wurden inhaftiert. Der Vorfall steht für eine Reihe von Übergriffen der nepalesischen Sicherheitsbehörden insbesondere seit 2008, als die chinesische Regierung unter dem Eindruck der flächendeckenden Proteste in Tibet begonnen hatte, ihre Politik gegenüber den tibetischen Flüchtlingen in Nepal zu verschärfen, so Müller weiter. Auch 2012 war es zu ähnlichen Vorfällen gekommen (siehe etwa ICT-Bericht vom 2. März 2012, „Tibetan demonstrators remain in detention in Kathmandu“, http://tinyurl.com/9kustgh).
Anlass zu großer Besorgnis geben vor allem die Abkommen zwischen den Regierungen Nepals und Chinas im Sicherheitsbereich. So haben beide Regierungen 2010 ein Abkommen über den „Austausch von Informationen“, insbesondere in Bezug auf die Überwachung der Grenzen Nepals zu Tibet, unterzeichnet. ICT geht davon aus, dass derartige Abkommen eine zusätzliche Bedrohung für die nach Nepal fliehenden Tibeter bedeuten. „Wir fordern die nepalesische Regierung auf, die Rechte der Tibeter in Nepal und das geltende Völkerrecht zu achten, das eine Abschiebung in einen Verfolgerstaat sowie die Einschränkung fundamentaler Rechte verbietet“, so ICT. Der ICT-Bericht dokumentiert ferner die prekäre Situation der in Nepal ansässigen rund 20.000 Tibeter, die effektiv weder wirtschaftliche, soziale oder politische Rechte besitzen.
Der ICT-Bericht „Dangerous Crossing: Conditions Impacting the Flight of Tibetan Refugees – 2011 Update“ kann hier heruntergeladen werden (pdf).
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