Pressemitteilung: Nepal: Polizei geht gegen Hungerstreik von Tibetern vor / „Neue Qualität der Übergriffe“
Washington / Berlin, 20. April 2011 – Nepalesische Polizei ist am Montag (18. April 2011) in Kathmandu gegen einen friedlichen Hungerstreik von rund 30 Tibetern vorgegangen, die damit der derzeit angespannten Situation im Kloster Kirti in Tibet gedenken wollten. Uniformierte Polizisten und Zivilbeamte drangen in ein tibetisches Gemeindezentrum im Stadtteil Boudha von Kathmandu ein und beschlagnahmten Gegenstände wie die tibetische Nationalflagge, Banner und Poster. Der Hungerstreik, der von den Tibetern 24 Stunden abgehalten werden sollte, hatte nicht in der Öffentlichkeit stattgefunden.

Nepalische Polizei hielt sich bis 22 Uhr abends im Gemeindezentrum auf und kehrte gegen 6 Uhr morgens wieder zurück. Der Hungerstreik endete friedlich gegen 9 Uhr morgens (19. April 2011). Tibeter kritisierten das Vorgehen der Sicherheitskräfte, die unter anderem eine Tibeterin unter Androhung der Festnahme aller Hungerstreikenden gezwungen hatten, ihr T-Shirt mit dem Aufdruck „Save Tibet and stop the killing in Tibet“ vor den Beamten auszuziehen.

Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich besorgt über die zunehmenden Übergriffe der nepalesischen Sicherheitsbehörden auf Tibeter. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Tibeter in Nepal werden zusehends in ihren elementaren Rechten eingeschränkt. Das Eindringen von Polizei in Privaträume, um Veranstaltungen der Tibeter zu unterbinden, die abseits der Öffentlichkeit stattfinden, stellt eine neue Qualität von Übergriffen dar.“

Die International Campaign for Tibet hat in der jüngsten Vergangenheit Übergriffe der nepalesischen Sicherheitsbehörden dokumentiert, die offenbar als Folge großen Druckes der chinesischen Regierung auf Kathmandu zugenommen haben. Die chinesische Regierung hat die Regierung Nepals mehrmals aufgefordert, „anti-chinesische Aktivitäten“ auf ihrem Territorium zu unterbinden. Mehr hierzu: ICT-Bericht vom 11. März 2011, „Nepal police crackdown on March 10 commemoration in Kathmandu“, http://www.savetibet.org/media-center/ict-news-reports/nepal-police-crackdown-march-10-commemoration-kathmandu.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Germany

Tel.: +49 (0)30 – 27879086
Fax: +49 (0)30 – 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

 

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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