Pressemitteilung: Vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes: Nepal verschärft Umgang mit Tibetern / Vertreter des Dalai Lama vorübergehend festgenommen

Washington/Berlin, 9. März 2010 – Im Vorfeld des 51. Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes von 1959 haben die Spannungen in Nepal zugenommen. Bereits am 7. März wurde der inoffizielle Vertreter des Dalai Lama, Thrinley Gyatso, in Kathmandu festgenommen und erst nach stundenlangen Verhören und Einschüchterungsversuchen wieder freigelassen. Weiterhin wird von verschärften Sicherheitsvorkehrungen in der tibetisch-nepalesischen Grenzregion berichtet. Zudem will die nepalesische Polizei offenbar mit starker Präsenz verhindern, dass es zu Kundgebungen von Tibetern aus Anlass des Jahrestages kommt.

Die in Kathmandu erscheinende Himalayan Times zitierte am 7. März hochrangige nepalesische Polizeibeamte, die deutlich klarstellten, dass unnachgiebig gegen alle Tibeter vorgegangen werde, die sich an „antichinesischen Aktionen“ beteiligen, auch mit Abschiebung wurde gedroht. (Himalayan Times, „Security beefed up for 51st Tibetan uprising anniversary“, www.thehimalayantimes.com/fullNews.php?headline=Security+beefed+up+for+51st+Tibet+uprising+anniv&NewsID=231753).

Die International Campaign for Tibet (ICT) beobachtet den zunehmend harten Umgang der nepalesischen Regierung mit tibetischen Flüchtlingen mit großer Sorge. Der Geschäftsführer von ICT-Deutschland, Kai Müller, dazu: „Nepal erhofft sich Vorteile aus einer Annäherung an Peking und gibt deshalb dem Druck der chinesischen Regierung in der Tibetfrage nach. Dieses Vorgehen birgt große Risiken sowohl für Tibeter, die in Nepal leben, als auch für die nepalesische Bevölkerung selbst.“ Die internationale Gemeinschaft müsse umgehend auf diese beunruhigenden Entwicklungen reagieren, so Müller. Wenn der Einfluss der chinesischen Regierung bedeute, dass die nepalesischen Behörden nicht mehr nach rechtsstaatlichen Prinzipien mit tibetischen Flüchtlingen umgehen, dann nehme Nepal insgesamt Schaden.

Berichten zufolge wurde der Grenzübergang zwischen Tibet und Nepal an der „Freundschaftsbrücke“ de facto geschlossen. Seit dem 5. März besteht zudem kein Flugverkehr mehr zwischen Kathmandu und Lhasa. Dazu gab es in den letzten Wochen zahlreiche Razzien in Wohnhäusern und Unterkünften nahe des tibetischen Stupas in Boudhanath, einer bedeutenden Pilgerstätte tibetischer Buddhisten.

Zwischen Nepal und Tibet besteht seit Jahrhunderten eine tiefe kulturelle und religiöse Verbindung. Der massive Druck der chinesischen Regierung auf Nepal verhindert jedoch eine Einbeziehung der Tibeter in die nepalesische Gesellschaft und führt zu einem steten Anwachsen der Angst und Unsicherheit unter den tibetischen Flüchtlingen, so Müller.

Über die International Campaign for Tibet

Als weltweit größte Tibet-Organisation setzt sich die International Campaign for Tibet (ICT) für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein und unterstützt damit die Politik des 14. Dalai Lama. ICT wurde 1988 gegründet und unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin. Mehr als 100.000 Förderer unterstützen ICT weltweit, darunter rund 14.000 in Deutschland.

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse@savetibet.de

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