Pressemitteilung: Repressionen gegen tibetische Autoren und Künstler – tibetischer Autor verschwunden / International Campaign for Tibet auf der Buchmesse in Frankfurt
Berlin, 7. August 2009 – Die International Campaign for Tibet (ICT) ist in großer Sorge über das Verschwinden des tibetischen Autors Tashi Rabten, der seit Ende Juli nicht mehr gesehen worden ist. Rabten hatte ein inzwischen verbotenes Literaturmagazin über die Proteste in Tibet vom vergangenen Jahr und eine Sammlung von Arbeiten mit dem Titel „In Blut geschrieben“ herausgegeben. Dem Vernehmen nach war Rabten seither von Sicherheitskräften überwacht worden. Sein Verschwinden ist offenbar Teil des harten Vorgehens der chinesischen Behörden gegen kritische Stimmen in Tibet, infolge dessen mehrere Künstler und Autoren verhaftet worden oder „verschwunden“ sind.
Tashi Rabten hatte die Aufsatzsammlung „Shar Dungri“, „Schneeberg im Osten“, herausgegeben, die unmittelbar nach Veröffentlichung verboten worden war. Allerdings konnten zuvor einige Kopien von „Shar Dungri“ in den tibetischen Gebieten der chinesischen Provinzen Qinghai und Gansu zirkuliert werden. Im Vorwort zu seinem Essayband „In Blut geschrieben“ sagt Rabten: „Nach einem Jahr der üblichen seelenzerstörerischen Ereignisse musste etwas gesagt werden und ich dachte darüber nach, ob man die Stimme erheben sollte. Schließlich erarbeitete ich dieses bescheidene kurze Buch zwischen 2008 und 2009, vergossen wie ein Blutstropfen.“
Neben Rapten sind eine Reihe von tibetischen Künstlern und Autoren in das Visier der chinesischen Behörden geraten. Unter ihnen populäre Blogger wie der inzwischen „verschwundene“ Tibeter Kunga Tsayang, die Sängerin und Autorin Jamyang Kyi oder der buddhistische Mönch Drokru Tsultrim. Tsultrim war im April dieses Jahres verhaftet worden, weil er in dem von ihm herausgegebenen Magazin „Leben des Schnees?“ „reaktionäre“ Ansichten verbreitet habe. Der junge Tibeter Yong Lengzhi, der eine Sammlung von Gedichten über die Proteste im vergangenen Jahr verfasst hatte, beging im Oktober 2008 Selbstmord, um, so ein von ihm hinterlassener Abschiedsbrief, „der Welt die Rechtlosigkeit der Tibeter zu beweisen“.
Die International Campaign for Tibet Deutschland veranstaltet auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt am Main am 18. Oktober, 14.00 Uhr im „Forum Dialog“ eine Lesung unter dem Titel „Die verbotene Lesung“ – politische Literatur aus Tibet. Dabei werden Hannes Jaenicke und Gäste Stücke tibetischer Autorinnen und Autoren lesen. Aus Anlass der Buchmesse will die International Campaign for Tibet besonders auf die Lage verfolgter tibetischer Autorinnen und Autoren hinweisen. 
Der englischsprachige ICT-Bericht „Fears for missing Tibtetan writer; continued crackdown on writers and artists“ vom 6. August 2009 kann auf der Internetseite der International Campaign for Tibet eingesehen werden: http://www.savetibet.org/media-center/ict-news-reports/fears-missing-tibetan-writer-continued-crackdown-writers-and-artists.
Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Germany
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse@savetibet.de
www.savetibet.de

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