Tibetische „lebende Buddhas“ müssen Mao Zedong huldigen / ICT: Verunglimpfung von Opfern menschenverachtender Politik
Berlin, 10. November 2016. Im Rahmen einer staatlich organisierten Besichtigungstour mussten junge tibetische „lebende Buddhas“, so die Bezeichnung der chinesischen Behörden, öffentlich ihre Loyalität gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas bekunden und Mao Zedong huldigen. Vom 20. bis 28. Oktober führte eine sogenannte „patriotische Trainingstour“ die „lebenden Buddhas“ unter anderem zum Geburtsort Maos in der Provinz Hunan. Die chinesischen Staatsmedien veröffentlichten Bilder, die einen jungen Tibeter in Mönchsrobe dabei zeigen, wie er einer Mao-Statue einen Khatag umhängt, den traditionellen tibetischen Glücks- und Segensschal. Der kommunistische Führer Mao war nach der militärischen Besetzung Tibets im Jahre 1950 verantwortlich für den gewaltsamen Tod Hunderttausender Tibeter und die Schändung und Zerstörung zahlloser tibetischer Klöster und Tempel. Ungeachtet dessen zitierten die chinesischen Staatsmedien einen jungen „lebenden Buddha“ mit den Worten, aktuell erlebe der tibetische Buddhismus seine „beste Zeit in der Geschichte“. Ferner sollten Geistliche „die Tradition der Liebe zu unserem Vaterland und zur Religion weiterentwickeln und dazu beitragen, die Religion an die sozialistische Gesellschaft anzupassen“, hieß es weiter.
Die International Campaign for Tibet (ICT) bezeichnet den Vorgang als Verunglimpfung von Opfern der menschenverachtenden Politik Maos insbesondere in Tibet. Die Organisation kritisiert darüber hinaus die Zurschaustellung der jungen tibetischen Geistlichen als eklatanten Missbrauch von Religion für die politischen Ziele der Kommunistischen Partei.
Anders als bei ähnlichen „Trainingstouren“ in der Vergangenheit besuchten die jungen Mönche, die von der KP als „offizielle Reinkarnationen“ anerkannt werden, dieses Mal keine Klöster oder Pilgerstätten. Stattdessen wurden sie zu einer Militärbasis in der Provinz Jiangxi, einer Akademie für Verteidigungstechnik und zum Geburtsort von Mao Zedong im Landkreis Shaoshan in der Provinz Hunan gebracht. Der Berichterstattung in den staatlichen Medien war nicht zu entnehmen, dass sie auch religiöse Stätten besichtigt hätten. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet steht die Besichtigungstour der jungen Tibeter für den breit angelegten Versuch der chinesischen KP, den tibetischen Buddhismus unter Kontrolle zu bringen und die Loyalität zum Dalai Lama durch Loyalität gegenüber der Partei zu ersetzen. Zentrales Element dieses Versuchs ist die Kontrolle der Reinkarnationslinien buddhistischer Lamas. Diese seien „ein wichtiger Ausdruck der Herrschaft der chinesischen Zentralregierung über Tibet“, so Zhu Weiqun, ein hochrangiger KP-Funktionär. Die tibetischen Mönche, die Maos Geburtsort besichtigen mussten, sind in einer Datenbank der chinesischen Regierung erfasst, die den chinesischen Staatsmedien zufolge insgesamt 1.300 „lebende Buddhas“ umfasst. Zhu Weiqun zufolge diene diese Datenbank in erster Linie dazu, „dem Dalai Lama einen heftigen Schlag zu verpassen“.
Weitere Einzelheiten können Sie unserem Bericht „Tibetan ‘Living Buddhas’ compelled to show allegiance to Party at birthplace of Mao Zedong“ entnehmen.
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Kai Müller
Geschäftsführer
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Mobil: +49 162 1364917
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

Berlin, 24. Februar 2016. Zwei Wochen vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959 haben die chinesischen Behörden die so genannte Autonome Region Tibet (TAR) für Ausländer geschlossen. Wie aus einem Eintrag auf dem Reiseblog "Tripadvisor" hervorgeht, sind ausländische Touristen aufgefordert, diesen Teil Tibets spätestens bis morgen (25. Februar 2016) zu verlassen. Die Maßnahme sei bereits im Januar von der Regierung der TAR bekanntgemacht worden. Es wird vermutet, dass die Sperrung bis Ende März aufrechterhalten bleibt. Der Webseite "exploretibet.com" zufolge solle die Schließung bereits zum 20. Februar wirksam geworden sein. Die Seite beruft sich auf das offizielle "Tibet Tourism Bureau" und weist darauf hin, dass es seit den massiven Protesten in Tibet im Frühjahr 2008 üblich geworden sei, Reisen ausländischer Touristen in die Autonome Region Tibet im Monat März zu unterbinden. Für die nord- und osttibetischen Regionen, die verwaltungsmäßig zu den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan gerechnet werden, sind keine derartigen Reiserestriktionen bekannt.

ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Die Meldung von der erneuten Abriegelung Lhasas und anderer tibetischer Regionen auf dem Gebiet der Autonomen Region Tibet kommt leider nicht überraschend. Es hat sich mittlerweile zu einer schlechten Tradition entwickelt, in den Wochen rund um den Jahrestag des tibetischen Volksaufstands möglichst wenig Ausländer in Tibet wissen zu wollen. Ganz offensichtlich wünscht Peking keine ausländischen Augenzeugen vom massiven Sicherheitsaufgebot in Tibet oder im Fall von tibetischen Protesten“, so der ICT-Geschäftsführer.

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