Tibet – Chinesische Behörden vertreiben Nonnen und Mönche aus buddhistischem Institut Larung Gar / Rückkehrverzicht per Unterschrift erzwungen
Berlin, 4. November 2016. Fotos und Videos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, zeigen aufwühlende Szenen aus dem buddhistischen Institut Larung Gar in Osttibet. Unter Tränen besteigen Nonnen und Mönche bereitstehende Busse, die sie in ihre Heimatorte zurückbringen sollen. Offenbar wurden sie zuvor dazu genötigt, eine Erklärung zu unterzeichnen, derzufolge sie bis an ihr Lebensende auf die Rückkehr nach Larung Gar verzichten. Im chinesischen Text der Erklärung, der der International Campaign for Tibet (ICT) vorliegt, heißt es: „Im Einklang mit der Pflicht, die Regulierungstätigkeit in der buddhistischen Akademie Larung Gar zu befördern, habe ich Larung Gar verlassen und werde nach der Rückkehr in meinen Heimatort weiterhin mein Land lieben, die Religion lieben und mich an die Gesetze halten. Ich verspreche feierlich, nicht mehr nach Larung Gar zurückzukehren.“
Während auf dem bislang verfügbaren Bildmaterial vor allem Abrissarbeiten zu sehen waren, kann man auf den neuesten Fotos und Videos, die zum großen Teil am 30. Oktober aufgenommen wurden, mehrere Baukräne sowie eine ganze Reihe von Neubauten erkennen, die sich in der Nähe des Hauptzugangs zu Larung Gar offenbar ihrer Fertigstellung nähern. Die Gebäude unterscheiden sich deutlich von den Larung Gar prägenden Holzhütten, den typischen Unterkünften der Mönche und Nonnen. Sie unterstreichen Berichte von Augenzeugen, die bereits seit Längerem Mutmaßungen über einen tiefgreifenden Umbau Larung Gars durch die chinesischen Behörden anstellen. Die neuen Gebäude könnten Teil der offiziellen Planungen für eine Entwicklung der Region sein und in erster Linie für die Unterbringung von Kurzzeitbesuchern gedacht sein.
Einer Quelle zufolge stehen die führenden Geistlichen von Larung Gar und dem weiter südlich gelegenen buddhistischen Institut Yachen Gar, das von einer ähnlichen Entwicklung betroffen ist, unter enormem Druck seitens der Behörden, sich kooperativ zu verhalten. Sollten sie die Mönche und Nonnen nicht zum Verlassen der Einrichtungen bewegen können, so die unausgesprochene Drohung, könnten sie gezwungen werden, ihre Lehrtätigkeit komplett einzustellen. Die Quelle, die kürzlich die Region besuchen konnte, berichtet weiter, dass die Menschen in Larung Gar und Yachen Gar sehr besorgt seien. Viele der von dort Vertriebenen hätten sich mitten in ihrer Ausbildung befunden. Speziell für jene, die zur Rückkehr in die sogenannte Autonome Region Tibet (TAR) gezwungen worden seien, gebe es nun keine Chance mehr, eventuell doch zurückzukehren und ihre Studien wieder aufzunehmen.
Weitere Einzelheiten – darunter Bild- und Videomaterial – können Sie unserem Bericht „Distressing scenes at Tibetan Buddhist Academy Larung Gar as monks and nuns compelled to leave“ entnehmen.
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Kai Müller
Geschäftsführer
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

Berlin, 24. Februar 2016. Zwei Wochen vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959 haben die chinesischen Behörden die so genannte Autonome Region Tibet (TAR) für Ausländer geschlossen. Wie aus einem Eintrag auf dem Reiseblog "Tripadvisor" hervorgeht, sind ausländische Touristen aufgefordert, diesen Teil Tibets spätestens bis morgen (25. Februar 2016) zu verlassen. Die Maßnahme sei bereits im Januar von der Regierung der TAR bekanntgemacht worden. Es wird vermutet, dass die Sperrung bis Ende März aufrechterhalten bleibt. Der Webseite "exploretibet.com" zufolge solle die Schließung bereits zum 20. Februar wirksam geworden sein. Die Seite beruft sich auf das offizielle "Tibet Tourism Bureau" und weist darauf hin, dass es seit den massiven Protesten in Tibet im Frühjahr 2008 üblich geworden sei, Reisen ausländischer Touristen in die Autonome Region Tibet im Monat März zu unterbinden. Für die nord- und osttibetischen Regionen, die verwaltungsmäßig zu den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan gerechnet werden, sind keine derartigen Reiserestriktionen bekannt.

ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Die Meldung von der erneuten Abriegelung Lhasas und anderer tibetischer Regionen auf dem Gebiet der Autonomen Region Tibet kommt leider nicht überraschend. Es hat sich mittlerweile zu einer schlechten Tradition entwickelt, in den Wochen rund um den Jahrestag des tibetischen Volksaufstands möglichst wenig Ausländer in Tibet wissen zu wollen. Ganz offensichtlich wünscht Peking keine ausländischen Augenzeugen vom massiven Sicherheitsaufgebot in Tibet oder im Fall von tibetischen Protesten“, so der ICT-Geschäftsführer.

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