Tibet: Aktueller Bericht belegt wachsende Gefahr für freie Meinungsäußerung / Behörden verfolgen Künstler und Autoren
Berlin, 18. Juni 2015. Ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) dokumentiert die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit in Tibet anhand von mehr als 20 Tibetern, die als Künstler und Autoren Ziel staatlicher Verfolgung geworden sind. Der Bericht „The teeth of the storm’: new report documents dangers for free expression of Tibetans and resilience of a new generation“ macht anhand dieser Einzelschicksale deutlich, dass viele Tibeter bereit sind, einen hohen Preis dafür zu zahlen, ihrer tibetischen Identität Ausdruck verleihen zu können.
Der neue Bericht der International Campaign for Tibet beleuchtet die Fälle von elf inhaftierten Schriftstellern und Intellektuellen sowie von zehn Sängern, die Verfolgung und Haft erleben mussten. Unter ihnen sind:

    Lo Lo, ein tibetischer Sänger, der zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde, weil er Lieder wie „Kinder des Schneelands, hisst die Fahne Tibets“ vorgetragen hatte. Lo Lo soll im Gefängnis ernsthaft erkrankt sein.

  • Der tibetische Blogger Shokjang, dessen Aufenthaltsort seit seiner Verhaftung im März unbekannt ist. Shokjang ist bekannt für seine klare Analyse der politischen Lage.

  • Thamkey Gyatso, ein Mönch der aufgrund von schwerer Folter im Gefängnis gelähmt ist. Thamkey Gyatso hat viel für literarische Magazine geschrieben, er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.

  • Der Sänger Kalsang Yarphel wurde für seine Lieder zu vier Jahren Haft verurteilt, in denen er die Tibeter zur Einheit aufrief und forderte, sie sollten Tibetisch sprechen.

Am Rande des UN-Menschenrechtsrats in Genf haben ICT-Vertreter am vergangenen Montag gemeinsam mit der Tibet-Sonderkoordinatorin der US-Regierung, Sarah Sewall, und dem tibetischen Mönch und früheren politischen Gefangenen Golog Jigme im Rahmen einer Veranstaltung auf die schlechte politische und menschenrechtliche Lage in Tibet hingewiesen. Mehr über diese Veranstaltung finden Sie hier.
Unseren englischsprachigen ICT-Bericht „The teeth of the storm’: new report documents dangers for free expression of Tibetans and resilience of a new generation“ können Sie hier herunterladen
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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