Mutiger Tibeter
prangert illegalen
Rohstoffabbau an
Quelle: RFA/WeChat
Ein junger tibetischer Whistleblower hat auf der Social-Media-Plattform WeChat auf massive Umweltschäden in seiner osttibetischen Heimatstadt Tsaruma aufmerksam gemacht. In seinem Video-Statement prangert Tsongon Tsering die Verantwortungslosigkeit von Unternehmen beim illegalen Abbau von Sand und Kies aus einem wichtigen Zufluss des Gelben Flusses an.
Tsering kritisiert darüber hinaus die mangelnde Bereitschaft der chinesischen Regierung, die für die Wasserversorgung großer Teile Asiens immens wichtigen tibetischen Gewässer vor illegalen Eingriffen zu schützen.
Sorge um Tsongon Tserings Sicherheit
ICT ist zutiefst besorgt darüber, dass der 29-jährige tibetische Umweltverteidiger nun Gefahr läuft, von den chinesischen Behörden verfolgt zu werden, weil er seine Kritik öffentlich gemacht hat.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu: „Die chinesische Regierung muss endlich aufhören, Tibet ohne Rücksicht auf Mensch und Natur auszubeuten. Sie muss die Rechte von Tibetern respektieren, die gegen die Zerstörung ihres Landes und die Bedrohung ihrer traditionellen Lebensweisen protestieren“, so Müller.
Der ICT-Geschäftsführer appellierte an die internationale Gemeinschaft, nicht tatenlos zuzusehen, „wie für den Bau von Wasserkraftwerken oder durch illegalen Bergbau tibetische Klöster und Dörfer zerstört werden“. Die in diesem Fall beklagte Umweltzerstörung sei ein Abbild einer Realität in Tibet, die die chinesische Regierung gezielt verschweigen wolle.
15 Staaten fordern Konsequenzen für Pekings Menschenrechtsverletzungen
ICT begrüßt ein gemeinsames Statement von 15 Staaten, darunter auch Deutschland, bei der UN-Generalversammlung in New York zu Tibet und der Uigurenregion Ostturkestan („Xinjiang“). In der vom australischen UN-Botschafter James Larsen vorgetragenen Erklärung ist unter anderem die Rede von „glaubwürdigen Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Tibet“. Tibeter seien etwa allein wegen der friedlichen Äußerung politischer Ansichten inhaftiert worden.
Botschafter Larsen wies auch auf Reisebeschränkungen, Zwangsarbeitsmaßnahmen, die Trennung von Kindern und ihren Familien durch Zwangsinternate und die Erosion der sprachlichen, kulturellen, erzieherischen und religiösen Rechte und Freiheiten in Tibet hin.
Aus Sicht von ICT ist es ermutigend, dass die 15 Länder ihren Blick nach Tibet richten und Konsequenzen für die Menschenrechtsverletzungen fordern, für die das kommunistische Regime in China verantwortlich ist.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller fordert weitere Staaten auf, sich den Forderungen anzuschließen. Auch sie sollten die chinesische Regierung mit Nachdruck auffordern, unabhängigen Beobachtern, auch von den Vereinten Nationen, uneingeschränkten Zugang nach Tibet zu gewähren, um die Menschenrechtslage dort zu bewerten, so der ICT-Geschäftsführer.