ICT bringt Tibet
auf die «World Water
Week» in Stockholm
Quelle: Screenshot World Water Week
„Tibet ist ein Schlüssel für Frieden und Gerechtigkeit – und seine Wasserressourcen spielen eine zentrale Rolle dabei“ – so der Leitgedanke der Veranstaltung der International Campaign for Tibet (ICT) auf der renommierten „World Water Week“ in Stockholm. Auf der Veranstaltung sprachen am 28. August Palmo Tenzin von ICT-Deutschland (Foto), Dr. Marina Mautner vom Stockholm Environment Institute und Pat Joe von der Tagish Nation, einer First Nation Kanadas.
Bis zum Ende des Jahrhunderts werden voraussichtlich 75 % der Gletscher im Hindukusch-Himalaja verloren gehen. Fast ein Fünftel der Weltbevölkerung ist von Tibets Wasser abhängig. Die Gefahren für Tibets Wasserressourcen nehmen zu, da der Klimawandel, ein umfangreiches Netzwerk von Wasserkraftwerken und Staudämmen, Bergbau und die Degradation des tibetischen Graslandes eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung fundamental bedrohen. Hinzu kommt eine Politik der chinesischen Regierung, die Beteiligungsrechte vorenthält und stattdessen tibetische Gemeinschaften von ihrem Land verdrängt, mit massiven Konsequenzen auch für Kultur und Lebenswelt der betroffenen Tibeter.
Palmo Tenzin unterstrich die zahlreichen Herausforderungen für die Wassernachhaltigkeit Tibets und der bis zu 1,8 Milliarden Menschen flussabwärts und skizzierte das traditionelle tibetische Wissen, das für den Schutz der Wasserressourcen Tibets unverzichtbar sei. Pat Joe vom Dak’laweide Clan teilte ihre Erfahrungen mit dem Erhalt von traditionellen Landrechten und der Nutzung indigenen Wissens zur gemeinsamen Verwaltung von Land und Ressourcen. Dr. Mautner vom Stockholm Environment Institute gab Einblicke in die Möglichkeiten und Vorteile evidenzbasierter Instrumente und partizipativer Prozesse für Wassermanagement in Konfliktregionen.
Die World Water Week ist eine führende globale Wasserkonferenz, die sich auf Wasserkooperation, Frieden und Sicherheit konzentriert. Das diesjährige Thema lautet „Brücken schlagen: Wasser für eine friedliche und nachhaltige Zukunft“. Es ruft die Teilnehmer dazu auf, die globale Verflechtung von Gemeinschaften und Nationen anzuerkennen und betont die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen.