Große Freude über
erfolgreiche Knie-OP
des Dalai Lama
Foto: Sonam Zoksang
Es war der Leibarzt des Dalai Lama Dr. Tsetan D Sadutshang persönlich, der am 28. Juni die gute Nachricht überbrachte. Gemeinsam mit dem Sekretär des Dalai Lama Tenzin Taklha informierte er in einem über die sozialen Medien verbreiteten Video, (s. unten) dass die Knie-Operation des Dalai Lama in einem New Yorker Krankenhaus erfolgreich verlaufen sei. Der Patient ruhe sich jetzt aus, es habe keinerlei Probleme gegeben, so Dr. Sadutshang.
Das Hospital for Special Surgery, in dem die Operation durchgeführt wurde, sei das beste Krankenhaus für derartige Eingriffe in den USA, die Chirurgen die besten des Landes. Der Leibarzt des Dalai Lama forderte am Ende seiner kurzen Ausführungen dazu auf, sich keine Sorgen mehr zu machen, und tatsächlich konnte der Dalai Lama bereits am nächsten Tag das Krankenhaus wieder verlassen. Es werde „erwartet, dass er sich vollständig erhole“, ließ auch die Klinik in einem Statement wissen.
In aller Welt beten Menschen für ein gutes Gelingen der Operation
Diese Nachrichten dürften bei zahlreichen Menschen für große Erleichterung gesorgt haben. In aller Welt hatten Tibeter in der vergangenen Woche für ein gutes Gelingen der Knie-Operation des Dalai Lama gebetet. Ein Artikel auf der Webseite der tibetischen Exilregierung zeigt Gebets-Versammlungen in mehreren europäischen Ländern, den USA, Kanada, Brasilien, Australien und Neuseeland, Taiwan, Nepal und natürlich verschiedenen Orten in Indien. Unseren ICT-Kollegen Bhuchung K. Tsering hat dies zum Nachdenken über „die Macht des kollektiven Bittgebets“ inspiriert.
Schon seit Jahren hatte sich immer deutlicher gezeigt, dass der Dalai Lama unter Knieproblemen litt. Öffentliche Auftritte absolvierte er stets in Begleitung von zwei Mönchen, die ihn sanft stützten. Offenbar waren seine medizinischen Berater nun zur Einsicht gelangt, dass der Zeitpunkt für eine Operation gekommen sei. Kurz vor seinem 89. Geburtstag am 6. Juli machte sich der Dalai Lama deshalb auf den Weg in die USA, seine erste Auslandsreise seit vielen Jahren.
Die Aussicht, wenigstens einen kurzen Blick auf den Dalai Lama erhaschen zu können, motivierte tausende Tibeter, zum Ort eines Zwischenstopps in der Nähe des Flughafens von Zürich und nach New York zu reisen. Stundenlang harrten die Menschen dort aus, die vielfach in tibetischer Festkleidung erschienen waren. Unübersehbar wurde darin die überragende Bedeutung deutlich, die der Dalai Lama als geistliches Oberhaupt der Tibeter nach wie vor genießt.
Hochrangige US-Delegation besucht den Dalai Lama und sichert Tibet Unterstützung zu
Wie hoch die Bedeutung des Dalai Lama auch auf internationaler Ebene eingeschätzt wird, hatte sich kurz vor seiner Abreise in die Vereinigten Staaten gezeigt. Am 19. Juni empfing der Dalai Lama eine prominent besetzte Delegation des US-Kongresses in seiner Residenz in Dharamsala. Zuvor hatten die US-Politiker bereits Gespräche mit der tibetischen Exilregierung und dem tibetischen Exilparlament geführt.
Während der Audienz beim Dalai Lama sicherten die Vertreter des US-Parlaments ihre unerschütterliche Unterstützung für Tibet zu. Nach Dharamsala gereist waren unter anderem die beiden Initiatoren des „Resolve Tibet Act“ der Republikaner Michael McCaul und der Demokrat Jim McGovern. Das Gesetz soll es der US-Regierung ermöglichen, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben, den Konflikt zwischen Tibet und China durch einen Dialog mit der tibetischen Führung zu lösen.
An dem Besuch in Dharamsala nahm auch die ehemalige langjährige Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi (5.v.l.) teil. Ebenfalls mit der Kongressdelegation nach Indien gereist war ICT-Präsidentin Tencho Gyatso (stehend hinter dem Dalai Lama).