Verhaltenskodex betrifft
auch Familienangehörige
der Parteimitglieder

 

Quelle: Chin. Staatsmedien

Berlin, 15. Juli 2021. In der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) wird derzeit ein neuer Verhaltenskodex für Mitglieder der Kommunistischen Partei erprobt, der auf ein totales Religionsverbot hinausläuft. Das Dokument, das der International Campaign for Tibet (ICT) vorliegt und von uns ins Englische übertragen wurde, verbietet Parteimitgliedern in der Region, die ungefähr die Häfte der Fläche des historischen Tibet umfasst, ausdrücklich jede Form von Religiosität im öffentlichen und privaten Leben.

Explizit verboten ist ihnen etwa das Tragen von Gebetsketten oder religiösen Bildern, das Weiterleiten oder „Liken“ von religiösem Material im Internet und das im tibetischen Buddhismus verbreitete rituelle Umschreiten von „heiligen Orten“ wie Bergen und Seen. Zudem sollen die KP-Mitglieder auch ihre Familienangehörigen dazu anhalten, ebenfalls auf religiöse Handlungen zu verzichten. Insbesondere sollten diese in ihren Häusern keine Altäre aufstellen oder religiöse Bilder aufhängen. Falls sie beabsichtigten, Geistliche zur Durchführung von Hochzeiten oder Beerdigungen einzuladen, sollten sie zuvor die Zustimmung der Kommunistischen Partei einholen.

Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet zielt der „Verhaltenskodex für kommunistische Parteimitglieder in der Autonomen Region Tibet wegen Religionslosigkeit“ speziell auf tibetische KP-Mitglieder ab, auch wenn das Dokument formal für alle kommunistischen Parteimitglieder in der TAR gelten soll. Vergleichbare Regelungen für Parteimitglieder sind aus keinem anderen Landesteil der Volksrepublik China bekannt. ICT hat nicht einmal in der Uigurenregion Xinjiang (Ost-Turkestan) einen Verhaltenskodex gefunden, der auf gleiche Weise islamische Religiosität für Parteimitglieder verbietet. Staatlichen Medien zufolge läuft derzeit in verschiedenen Teilen der TAR eine Studienkampagne, um die strikte Einhaltung des Verhaltenskodexes durch Parteimitglieder zu fördern.

Der Verhaltenskodex für KP-Mitglieder belegt den totalitären Anspruch der Kommunistischen Partei Chinas, über jeden Aspekt des Lebens der Menschen in Tibet zu bestimmen. Zugleich straft er ihre Behauptung Lügen, die Partei trete als Hüterin des tibetischen Buddhismus auf, etwa wenn es um ihren Anspruch auf die Regelung der Wiedergeburt hoher Lamas oder den Erhalt bedeutender religiöser Heiligtümer geht. Mit der Einführung des neuen Verhaltenskodex lässt die KP endgültig ihre Maske fallen.

 

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