Spitzenpositionen in
Lhasa fast ausschließlich
von Chinesen besetzt

 

Foto: sweetyears_Pixabay-CC0

Berlin, 08.12.2021. Dass die sogenannte „Autonome Region Tibet“ (TAR) ihren Namen völlig zu Unrecht trägt, bestätigt ein aktueller Bericht von „Radio Free Asia“ (RFA). In dem von Peking künstlich zugeschnittenen Gebiet, das ungefähr die Hälfte des historischen Tibet umfasst, ist die überwiegende Zahl hoher Regierungsposten von Han-Chinesen besetzt. Tibeter spielen auf der Führungsebene nur eine Nebenrolle. Ein Bericht der International Campaign for Tibet war im September für die Region Shigatse zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt. Seit Peking am 19. Oktober Wang Junzheng zum KP-Sekretär ernannt hat, nehmen Han-Chinesen fast drei Viertel aller Spitzenpositionen in der Regierung der TAR ein. Gerade einmal vier von fünfzehn Führungsposten in der Verwaltung der Hauptstadt Lhasa seien mit Tibetern besetzt, bei ihnen handle es sich durchweg um Stellvertreterpositionen. Tibetischen Quellen zufolge sei dies ein deutlicher Hinweis auf Chinas Bestreben, die Kontrolle auszuweiten. Diese mangelnde Vertretung in der Regierung zeige, dass der Status Tibets als sogenannte „autonome“ Region Chinas für Peking keine Bedeutung habe, wird ein in Lhasa lebender Tibeter zitiert: „In allen Verwaltungsbüros in Lhasa wird jetzt Chinesisch als Amtssprache verwendet, und 70 % der Personen, die dort höhere Positionen bekleiden, können weder tibetisch lesen noch schreiben“, so die Quelle. Noch beunruhigender sei „die Tatsache, dass 60 % der Bevölkerung Lhasas jetzt Chinesen“ seien.

Noch in den 1970er und frühen 1980er Jahren seien Tibeter in den Führungspositionen der tibetischen Gebiete stärker vertreten gewesen, so Dawa Tsering, Direktor des im nordindischen Dharamsala ansässigen Tibet Policy Institute. Mit Ausnahme der höchsten Ebenen hätten Tibeter damals etwa 70 % der offiziellen Positionen innegehabt. Chinas Politik jedoch habe sich in den letzten Jahren „drastisch geändert“. Die chinesische Regierung ersetze Tibeter gezielt durch Chinesen und versuche, ein Umfeld zu schaffen, in dem in diesen Ämtern nur noch Chinesisch gesprochen und verwendet wird. All diese Maßnahmen ermöglichten es der chinesischen Regierung, „ihre politische Agenda der Zerstörung der tibetischen Identität zu verfolgen“, so Dawa Tsering.

 

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