Protest gegen
Kirchenbesuch von
Chinas Vizepräsident

Foto: SKOMP46866-CC-BY-SA-3.0

Für massive Kritik sorgen die Umstände des Besuchs von Chinas Vizepräsident Wang Qishan Anfang Juni in der Schlosskirche von Wittenberg. 15 Vikare des evangelischen Predigerseminars protestieren mit einem offenen Brief gegen den roten Teppich, der für den Staatsgast ausgerollt worden war, und gegen die vor der Kirchentür aufgestellten Fahnen. Die angehenden Pfarrer verurteilen das Besuchsprogramm in der Schlosskirche als „Vereinnahmung kirchlichen Raums als Kulisse politischer Inszenierung“. Sie verweisen auf die anhaltende Verfolgung ihrer „Glaubensgeschwister in China“. Weder sie noch andere Minderheiten, wie die Uiguren, hätten die Möglichkeit oder das Recht, ihre Meinung frei zu äußern. Die Vikare stellen die Frage: „Welchen Eindruck von protestantischer Kirche vermitteln wir dem chinesischen Vize-Staatspräsidenten, wenn nur das Gebäude gezeigt, aber nicht die christlichen Werte vertreten werden?“

Für Empörung sorgt in Wittenberg auch die Entfernung eines Banners mit der Aufschrift „Stop persecuting our Brothers and Sisters!“ („Beenden Sie die Verfolgung unserer Brüder und Schwestern!“) von der Fassade des benachbarten Evangelischen Predigerseminars in „vorauseilendem Gehorsam“. Polizeibeamte hätten sich Zutritt zu den Räumen des Seminars verschafft und das Banner beschlagnahmt, ehe es der chinesische Vizepräsident sehen konnte. Die rechtliche Grundlage dieses Vorgehens sei „erklärungsbedürftig“, so das Schreiben der Vikare, das mit dem Satz endet: „Wir halten das schweigende Übergehen der Menschenrechtsverletzungen in China durch Repräsentanten von Kirche und Politik für unverantwortlich!“

Weitere Einzelheiten finden sich in einem Artikel der „Mitteldeutschen Zeitung“, der im Gegensatz zum offenen Brief der Vikare und Veröffentlichungen kirchlicher Medien die Visite Wang Qishans als „Staatsbesuch“ bezeichnet.

Der offene Brief der Vikare ist an die Evangelische Kirche in Deutschland, das Bundesland Sachsen-Anhalt, die Stadt Wittenberg sowie die Evangelische Schlosskirchengemeinde Wittenberg adressiert.

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