Zunahme von
Erdbeben und
Gerölllawinen befürchtet

 

(Foto: 牛糞-CC-BY-SA-3.0)

Ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) warnt vor massiven Umweltrisiken, die mit dem Bau einer neuen Eisenbahnstrecke in Tibet einhergehen. Anlässlich der in den chinesischen Staatsmedien gefeierten Vollendung eines der längsten Tunnelbauten der „Sichuan-Tibet-Bahn“ weist ICT darauf hin, dass selbst chinesische Wissenschaftler die Strecke, die von der Hauptstadt der Provinz Sichuan Chengdu nach Lhasa führen soll, als eine der weltweit riskantesten bezeichnet hätten. In der von tiefen Schluchten durchzogenen und seismisch aktiven Hochgebirgsregion sei mit „Erdrutschen, Trümmerströmen und anderen Berggefahren“ zu rechnen, Die topographischen Gegebenheiten machten zahlreiche Hochbrücken- und Tunnelbauten notwendig. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke führt durch mehrere Erdbebenzonen, das gigantische Bauprojekt an sich dürfte bereits massiv zur Erhöhung des Katastrophenrisikos beitragen. Erst im vergangenen Oktober hatten zwei gigantische Erdrutsche in Tibet zu Überschwemmungen und zum Aufstauen des Yarlung Tsangpo und des Drichu (chin.: Jinsha) geführt. Es bildeten sich zwei temporäre Stauseen, deren Rückbildung nur mit größter Mühe erreicht werden konnte. Trotzdem kam es am Jinsha zu einer Flutwelle, die flussabwärts große Schäden verursachte.

Aus Sicht der chinesischen Führung scheinen die mit dem Bau der Eisenbahnstrecke verknüpften Risiken angesichts der erhofften wirtschaftlichen, militärischen und geopolitischen Vorteile von nachrangiger Bedeutung zu sein. So dürfte die Bahnlinie zukünftig zusätzliche Millionen chinesischer Touristen nach Tibet schaffen und zum Abtransport wertvoller Bodenschätze wie Gold, Lithium oder Uran genutzt werden. Der Bau der Strecke machte den parallelen Ausbau einer Hochspannungsstromtrasse notwendig, die auch für die Weiterleitung der in den neuen Wasserkraftwerken erzeugten Energie genutzt werden kann. Wie berichtet unternimmt bzw. plant China in Tibet den Bau zahlreicher Staudämme zur Energiegewinnung. Wie schon der bisherige massive Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Tibet dürfte die neue Eisenbahn die Ansiedlung neuer Unternehmen und Industrien weiter erleichtern und – damit verbunden – in Tibet zusätzliche Jobchancen für han-chinesische Zuwanderer schaffen. In einem möglichen Konflikt mit Indien wäre die neue Eisenbahn von hohem strategischem Wert für die chinesischen Streitkräfte, die in den vergangenen Jahren ihre Kapazitäten in Tibet immer weiter ausgebaut haben.

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