Nachricht von
Norsangs Tod blieb
lange unbekannt

 

Quelle: RFA

Berlin, 6. Mai 2021. ​Ein tibetischer Familienvater, über dessen Verbleib seit mehr als eineinhalb Jahren nichts bekannt war, ist offenbar tot. Über die Umstände seines Todes herrsche weiterhin Unklarheit, wie „Radio Free Asia“ (RFA) berichtet. Die chinesischen Behörden bezeichneten den Tod Norsangs als Selbstmord, während die lokalen Tibeter glaubten, dass er geschlagen und gefoltert worden sei. So viel scheint festzustehen: Der Vater von sechs Kindern aus dem nordöstlich von Lhasa in der Präfektur Nagchu gelegenen Dorf Geso wurde Ende September 2019 gezwungen, sich einer so genannten „patriotischen Umerziehung“ zu unterziehen. Zusammen mit weiteren Tibetern aus seinem Heimatort musste Norsang an der Maßnahme teilnehmen. Während die anderen schließlich wieder freigelassen wurden, sei der Verbleib von Norsang lange Zeit unbekannt geblieben. Ein in Indien lebender Tibeter sagte nun, lokale Quellen hätten kürzlich erfahren, dass er bereits 2019 gestorben sei, nachdem er von den Behörden schwer gefoltert worden war. Das genaue Datum von Norsangs Tod sowie andere Details seien immer noch unbekannt.

Behauptungen der chinesischen Behörden, Norsang habe sich wegen Geldschulden selbst das Leben genommen, indem er von einer Brücke gesprungen sei, widersprach die Quelle von RFA. Tatsächlich habe Norsang zum Zeitpunkt seiner Verhaftung niemandem Geld geschuldet. Die Behörden versuchten lediglich, damit ihre Verantwortung für seinen Tod zu verschleiern. Nach Norsangs Verhaftung hätten Polizisten tagelang sein Haus durchsucht und seine Familie schikaniert. Er sei für seine Ablehnung der chinesischen Umerziehungspolitik in Nagchu bekannt gewesen und habe sich den Anordnungen widersetzt, chinesische Führer zu verehren und Verbindungen zu sogenannten Separatisten zu kappen.

Auch ein Bericht auf der Webseite der tibetischen Exilregierung im nordindischen Dharamsala geht davon aus, dass die chinesischen Behörden für Norsangs Tod verantwortlich sind. Es sei niemandem gestattet worden, Norsangs Leichnam aus der Nähe zu sehen. Die chinesischen Behörden hätten Norsangs Familie und den Dorfbewohnern mit „ernsten Konsequenzen“ gedroht, sollten sie Informationen über seinen Tod weitergeben. Auch deshalb blieb die Nachricht von seinem Tod so lange unbekannt.

 

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